Die Zahl der Wohngeldempfänger ist in Sachsen-Anhalt deutlich gestiegen. Wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Halle mitteilte, bezogen Ende vergangenen Jahres rund 46.400 Haushalte im Land Wohngeld. Das waren über 84 Prozent mehr als im Jahr 2022. Die Zahl der Empfänger erreichte damit den höchsten Wert seit 2010.
Grund für den starken Anstieg ist laut Landesamt die sogenannte „Wohngeld Plus“-Reform des Bundes, die Anfang 2023 in Kraft getreten war. Durch die Gesetzesänderung haben mehr Haushalte als zuvor Anspruch auf Wohngeld. Zudem sei im Rahmen der Reform auch die Höhe des Wohngeldes angepasst worden. Unter anderem kamen mit der Heizkostenkomponente und der Klimakomponente zwei neue Leistungen hinzu.
Die Mehrheit der in Sachsen-Anhalt betroffenen Haushalte – rund 41.800 – erhielt den Angaben zufolge Wohngeld als Zuschuss zur Miete, den übrigen Empfängerhaushalten wurde es als Zuschuss zu den Kosten selbst genutzten Wohneigentums gewährt. In sogenannten reinen Wohngeldhaushalten, in denen alle Haushaltsmitglieder anspruchsberechtigt sind, stieg der durchschnittliche monatliche Wohngeldanspruch laut Statistik auf 239 Euro gegenüber 145 Euro im Jahr zuvor. In Mischhaushalten, in denen nur ein Teil der Personen Wohngeld erhält, lag der durchschnittliche monatliche Anspruch bei 221 Euro.
Wohngeld können laut Landesamt einkommensschwächere Haushalte beantragen, um einen angemessenen Wohnraum zu finanzieren. Voraussetzungen sind unter anderem, dass sie über ein eigenes Einkommen verfügen und durch das Wohngeld der Bezug von Grundsicherung vermieden werden kann.