Der designierte katholische Bischof Klaus Krämer hat am Donnerstag vor Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sein Treueversprechen gegeben. Er habe versprochen, sich „gemeinsam für das Wohl aller Menschen unseres Landes“ einzusetzen, teilte die Diözese Rottenburg-Stuttgart am Donnerstag mit. Anschließend habe er im Staatsministerium eine entsprechende eidesstattliche Erklärung unterzeichnet. In ökumenischer Verbundenheit brächten sich die Kirchen im Land gemeinsam in Schule und Bildung, im Sozialen und in das kulturelle Leben ein, sagte Krämer. Sie täten dies in regelmäßigem Austausch und kontinuierlicher Abstimmung mit der Landesregierung und den ihr nachgeordneten Landesbehörden.
Der Treueid vor der Landesregierung geht zurück auf das Reichskonkordat von 1933. Dieser Staatskirchenvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und dem damaligen Deutschen Reich gilt auch für die Bundesrepublik Deutschland weiter.
Die Bedeutung des Treueversprechens habe sich radikal verändert, betonten Krämer und Kretschmann. „Die Zeiten des landesherrlichen Kirchenregiments und des staatlichen Bestrebens, kirchliches Handeln zu steuern und zu reglementieren, liegen lange hinter uns“, sagte Krämer. An ihre Stelle sei ein partnerschaftliches Miteinander getreten. Die Treue des Bischofs gelte heute einem freiheitlichen und demokratischen Verfassungsstaat, sagte Kretschmann. Es brauche „Kirchen, die sich mutig einbringen und zupackend mitgestalten – mit einem klaren Blick für das, was rechts und links ihres bestellten Ackers liegt“.
Am 1. Dezember wird Prälat Klaus Krämer im Dom St. Martin in Rottenburg zum 12. Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart geweiht. (2628/21.11.2024)