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Der lange Weg zur Nachhaltigkeit

Der Verabschiedung der UN-Nachhaltigkeitsziele sind eine Reihe von Beschlüssen vorausgegangen – Rückblick und Ausblick:
1992 – Der „Erdgipfel“ (offiziell: UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung) findet in Rio de Janeiro (Brasilien) statt. Vertreter von 172 Staaten diskutieren erstmals Umwelt- und Entwicklungsfragen im Zusammenhang und unterzeichnen die Klimarahmenkonvention, die Biodiversitätskonvention und die Konvention gegen Wüstenbildung. Neben der Rio-Deklaration wird der Aktionsplan für eine nachhaltige Welt, die Agenda 21, beschlossen.
2000 – Beim UN-Millenniumsgipfel in New York werden die acht Millenniumsziele beschlossen. Sie sollen helfen, arme und ärmste Staaten bis 2015 zu entwickeln. Neu an den Zielen ist unter anderem ihre Quantifizierbarkeit: Se lassen sich objektiv überprüfen. Obwohl bis 2015 nicht alle Ziele erreicht wurden, gelten sie als großer Erfolg. So ist absolut die Armut um mehr als die Hälfte zurückgegangen, die globale Kindersterblichkeit um mehr als die Hälfte gesunken und die Entwicklungshilfe inflationsbereinigt um zwei Drittel gestiegen.
2002 – Der Weltgipfel für nachhaltige Entwicklung („Rio+10“) in Johannesburg hat Umsetzungsstrategien für die Agenda 21 zum Ziel. Nach dem Vorbild der Millenniumsziele werden quantifizierbare Maßgaben beschlossen. Die Industrie soll gewonnen werden, um die Umsetzung zu finanzieren. Viele der geplanten Partnerschaftsprojekte finden aber nicht statt oder scheitern.
2012 – 20 Jahre nach dem „Erdgipfel“ findet wiederum in Rio de Janeiro die „Rio+20“-Konferenz statt, die den Prozess zur Erarbeitung der UN-Nachhaltigkeitsziele in Gang setzt. Eine offene Arbeitsgruppe wird eingerichtet, um die Ziele unter breiter Einbeziehung der Zivilgesellschaft zu erarbeiten.
2013 – Eine von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon gegründete Gruppe „hochrangiger Persönlichkeiten“, darunter Altbundespräsident Horst Köhler, legt einen Bericht zur Entwicklungsagenda nach 2015 vor. Der Bericht fließt in die Arbeit der offenen Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Nachhaltigkeitsziele ein.
2015 – Auf der von den UN eingerichteten Webseite „myworld“ stimmen bislang mehr als 8,4 Millionen Menschen darüber ab, welche Nachhaltigkeitsziele ihnen besonders wichtig sind. Bessere Bildung liegt dabei deutlich vor besserer Gesundheitsversorgung und mehr Arbeitsplätzen. Die Ergebnisse sollen weiterhin den Prozess zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele begleiten. (http://data.myworld2015.org)
Juli 2015 – Bei der 3. Konferenz für Entwicklungsfinanzierung wird in Addis Abeba (Äthiopien) die Addis Abeba Action Agenda beschlossen. Die dort vereinbarten Gelder sollen zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele dienen.
August 2015 – Die UN-Mitgliedsstaaten einigen sich auf das Dokument „Transformation unserer Welt: Die 2030 Agenda für nachhaltige Entwicklung“, nachdem Versuche mehrerer Staaten scheitern, einzelne Nachhaltigkeitsziele abzuschwächen.
September 2015 – Der Gipfel am Rande der UN-Generalversammlung gibt den Startschuss für die Umsetzung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) und ihrer 169 Einzelziele.
November 2015 – Weltklimagipfel (COP21) in Paris. Laut den UN nimmt die Nachhaltigkeitsagenda keine Verhandlungsergebnisse vorweg. Allerdings hofft man auf eine Signalwirkung – und darauf, dass die SDGs helfen werden, selbst ambitionierte Klimaziele zu erreichen.
Januar 2016 – Die Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele beginnt offiziell.
März 2016 – Es sollen globale Indikatoren beschlossen werden, mit denen die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele überprüft werden können.
2030 – Zielmarke zur Umsetzung der 17 in New York beschlossenen Nachhaltigkeitsziele. epd