Ist das deutsche „Boot also voll“, wie nicht nur rechtsradikale Scharfmacher behaupten? Können wir nicht mehr Menschen aufnehmen oder wollen wir es nur nicht? Müssen wir die Grenzen dicht machen, um einen Kollaps zu vermeiden, oder schotten wir uns herzlos ab, um nicht teilen zu müssen mit Menschen in Not? Wie werden die Flüchtlinge hier aufgenommen? Angriffe auf Asylbewerber einerseits, ehrenamtliche Flüchtlingshelfer andererseits – wie fremdenfeindlich oder -freundlich ist Deutschland? Und sind die Flüchtlinge eine finanzielle Belastung oder eine Chance für die deutsche Wirtschaft?
„Der Flüchtlingsreport“ geht den grellen Schlagzeilen auf den Grund, rechnet nach und macht sich auf die Suche nach der Wirklichkeit hinter den einfachen Wahrheiten. Dafür reist Autor Peter Gerhardt unter anderem in die sächsischen Gemeinden Freital und Meißen, Städte, die zum Symbol geworden sind für den neuen alten Fremdenhass in Deutschland. Er zeigt aber auch, wie engagiert an vielen Stellen in Deutschland Menschen versuchen zu helfen und wie sehr die Kommunen auf die freiwilligen Helfer angewiesen sind.
Der Film rückt die Proportionen zurecht. Deutschland nimmt mehr Flüchtlinge auf als die meisten anderen Länder in Europa, aber umgerechnet auf die Einwohnerzahl nur einen Bruchteil verglichen etwa mit dem Libanon. Der Film begibt sich auf die Spur der Flüchtlinge im Libanon, in Griechenland, der Türkei und er zeigt, wie die Kriminalisierung von Flüchtlingen Schlepperbanden in die Hände spielt.
• Mo., 14.9., 22.45, ARD