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Denkmal von NS-Widerstandskämpfern beschmiert

Ein Denkmal zur Erinnerung an die Nazi-Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ in einer Grünanlage in Berlin-Lichtenberg ist von Unbekannten mit einem Hakenkreuz beschmiert worden. Ein weiteres Hakenkreuz befand sich auf einem nahe gelegenen Müllverschlag, wie die Polizei am Dienstag in Berlin mitteilte.

Entdeckt wurden die 90 Zentimeter mal 90 Zentimeter und 100 Zentimeter mal 80 Zentimeter großen Schmierereien in roter Farbe am Montagnachmittag von einer Passantin. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen aufgenommen.

Das Denkmal an der Schulze-Boysen-Straße erinnert an Widerstandskämpfer in der NS-Zeit. Im Sommer 1942 deckte die Geheime Staatspolizei das Widerstandsnetzwerk um Arvid und Mildred Harnack sowie um Harro und Libertas Schulze-Boysen auf und ermittelte gegen sie unter dem Sammelnamen „Rote Kapelle“. Die festgenommenen Mitglieder wurden unter anderem als „Landesverräter“ angeklagt. Ende 1942 gab es die ersten Todesurteile. Insgesamt wurden mehr als 50 Mitglieder der „Roten Kapelle“ ermordet, darunter viele Frauen.