In Bochum rufen Feministinnen zu einer Demonstration für legale Abtreibungen und das Recht auf sichere Schwangerschaftsabbrüche auf. Zum internationalen „Safe Abortion Day“ am 28. September, dem internationalen Tag für eine sichere Abtreibung, gehe es auch um eine Abschaffung des Paragrafen 218 im Strafgesetzbuch und um das Recht auf körperliche Selbstbestimmung, kündigte das Kollektiv Furore am Dienstag in Bochum an. Die Demonstration am Sonntag startet um 16 Uhr am Hauptbahnhof.
Nach Paragraf 218 Strafgesetzbuch ist ein Schwangerschaftsabbruch weiterhin rechtswidrig und nur unter engen Voraussetzungen straffrei, wie die Veranstalterinnen erläuterten. Diese Kriminalisierung führe zu einer immer schlechteren medizinischen Versorgung, hohen Kosten für Betroffene und einer gesellschaftlichen Stigmatisierung. Der Zugang zu einem sicheren und selbstbestimmten Abbruch sei erst nach einer verpflichtenden Beratung, einer dreitägigen Wartefrist und innerhalb der ersten zwölf Schwangerschaftswochen straffrei, erläuterte das Bündnis. Doch legal sei ein Abbruch nie. Schwangere würden in ihrer Entscheidung nicht respektiert, sondern überwacht und kriminalisiert. Tragen müssten sie die Kosten von bis zu 800 Euro selbst.
Immer weniger Ärzte führten Abbrüche durch, hieß es. Derzeit gebe es nur noch etwa 1.000 Stellen bundesweit. Zudem verweigerten viele konfessionelle Krankenhäuser den Eingriff grundsätzlich, obwohl sie mit öffentlichen Geldern finanziert werden.