Zum Jahreswechsel will der Bayerische Rundfunk sein Videotext-Angebot einstellen. Die zuständige Redaktion zeigt sich bestürzt – und verweist auf eine besonders treue Gruppe von Nutzern.
Das Videotextangebot des Bayerischen Rundfunks droht den Spar- und Reformdebatten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zum Opfer zu fallen. In einem am Wochenende bekanntgewordenen Offenen Brief ruft die “BR Text”-Redaktion den Rundfunkrat auf, das zum Jahreswechsel angekündigte Aus des Angebots noch einmal zu überdenken. Gerade in Zeiten, “in denen Demokratie- und Verfassungsfeinde auch in Bayern ihr Unwesen treiben”, seien sachliche regionale Nachrichten wie sie das Videotextangebot des BR liefere, dringend vonnöten.
Laut Statistik vom August nutzten 420.000 Menschen täglich den “BR Text” – obwohl das Angebot zuletzt nur noch geringfügige Unterstützung innerhalb des Senders erfahren habe und Kürzungen bei Etat und Personal hinnehmen musste. Vor allem ältere Menschen, die sich nicht nur online oder via Smartphone auf dem Laufenden halten könnten oder wollten, gehörten zum Stammpublikum. “Nicht nur die nachrichtlichen Inhalte, auch der gesamte Service-Bereich mit Bayern-Wetter, Verkehr, Bahninfo, Gefahrenmeldungen usw. gehört zu ihrem Alltag, wie sie uns berichten.”
Die Unterzeichner räumen ein, dass in den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gespart und jüngere Zielgruppen erreicht werden müssten. “Doch ist es nicht zu leugnen, dass gerade der BR vor allem in der älteren Generation ein noch treues Publikum hat, das es zu pflegen sich lohnt.”