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De Maizière: Ein Innenminister muss auch mal “drum herum reden”

Der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) beurteilt seinen viel zitierten Satz nach dem wegen Terrorgefahr abgesagten Fußballspiels im Jahr 2015 rückblickend als „missglückt“, verteidigt die Aussage aber auch. „Ein Innenminister muss auch manchmal drum herum reden“, sagte de Maizière am Freitag bei einer Veranstaltung zum 75. Geburtstag des Bundesinnenministeriums in Berlin und fügte hinzu: „Man kann das aber besser machen als ich.“

Wegen einer Terrorwarnung wurde im November 2015 ein Fußball-Länderspiel in Hannover abgesagt. Auf die Frage bei einer Pressekonferenz, wie konkret die Gefahr sei, sagte de Maizière, dass „ein Teil dieser Antwort“ die Bevölkerung verunsichern würde. Der Satz sorgte danach für Spott.

De Maizière erklärte, dass er hätte weder sagen können, dass die Gefahr vorbei sei, noch habe er mit dem Gegenteil Panik auslösen wollen. Die Situation sei zu dem Zeitpunkt noch nicht hundertprozentig klar gewesen.

De Maizière, der auch Verteidigungsminister und Chef des Bundeskanzleramtes war, bekannte bei der Jubiläumsfeier, rückblickend betrachtet sei ihm „am allerliebsten“ das Bundesinnenministerium gewesen. Er lobte das in seinen Augen besondere Engagement der dortigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der Zeit der Fluchtbewegung 2015 habe er manchmal um 2 oder 3 Uhr nachts Leute „rausgeschmissen“, die dort immer noch gearbeitet hätten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten teilweise Tinnitus und Hörstürze bekommen und „haben nicht aufgehört zu arbeiten“.