Die Tuberkulose (TB) ist laut Weltgesundheitsorganisation weiterhin eine der weltweit tödlichsten Infektionskrankheiten. Noch immer sterben demnach jährlich rund 1,5 Millionen Menschen nach einer Ansteckung mit den gefährlichen Erregern. Schätzungsweise rund 10 Millionen Menschen erkranken, vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern.
Besonders betroffen sind mehrere Länder in Süd- und Südostasien, aber auch in vielen afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist TB nach wie vor ein weit verbreitetes Problem. In Deutschland wurden 2023 nach Zahlen des Robert Koch-Instituts knapp 4.500 TB-Erkrankungen erfasst, rund 500 mehr als zwei Jahre zuvor. Als Hintergrund nennt das RKI unter anderem die Zuwanderung aus der Ukraine, einem Land mit deutlich höherer Inzidenz.
Große TB-Epidemien auch in Europa gab es im antiken Rom ebenso wie im Mittelalter und noch zu Beginn der Industrialisierung. Die Mediziner waren machtlos gegen die „Schwindsucht“. Erst Robert Koch entdeckte den Erreger. Koch, der den Erfolg am 24. März 1882 in Berlin bekannt gab, öffnete den Weg für die Erforschung und Entwicklung von Medikamenten. Doch erst die Linderung des sozialen Elends und damit verbundene hygienische Verbesserungen ab Ende des 19. Jahrhunderts ließen die Infektionszahlen sinken.
Alljährlich wird am 24. März mit dem Welt-Tuberkulose-Tag weiterhin der Blick auf die tödliche Krankheit gelenkt. Denn ein Sieg über TB ist trotz aller Erfolge längst nicht in Sicht. Zunehmende Resistenzen gegen die gängigen Arzneimittel und das tödliche Zusammenspiel von Tuberkulose und Aids haben den Kampf gegen die TB zurückgeworfen.
Erreger der Krankheit sind Mykobakterien. Sie befallen meist die Lunge, können aber auch andere Teile des Körpers infizieren, etwa Knochen oder Lymphknoten. Die Übertragung erfolgt über die Luft. Symptome sind Kraftlosigkeit, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme und wochenlanger Husten mit oder ohne blutigen Auswurf. Die Behandlung erfolgt mit einem Antibiotika-Mix, der über Monate hinweg eingenommen werden muss. Eine umfassende Impfung gibt es nicht.
Ein Viertel bis ein Drittel aller Menschen weltweit trägt den Erreger laut Expertenschätzungen in sich, doch bei den meisten ist das Immunsystem stark genug, eine Erkrankung abzuwehren. Unter- oder Mangelernährung, extremer Stress wie etwa Kriege oder eine Schwächung durch andere Krankheiten lassen den TB-Bakterien hingegen leichtes Spiel.