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Das Stichwort: Pessachfest

Das Pesssachfest gehört zu den wichtigsten jüdischen Festen. Laut der biblischen Überlieferung hat Mose die Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei geführt. Obwohl das Fest acht Tage dauert, ist vor allem der erste Abend, der Sederabend, Herzstück von Pessach. In diesem Jahr fällt der Sederabend auf den 12. April. Familien feiern ihn mit symbolischen Speisen und ungesäuertem Brot. In diesem Jahr dauert das Fest bis zum 20. April.

Pessach wird auch das „Fest der ungesäuerten Brote“ genannt, weil bei der Flucht aus Ägypten keine Zeit mehr blieb, den Brotteig aufgehen zu lassen. Orthodoxe Juden essen an Pessach nur die vor dem Fest speziell gebackenen Mazzoth (Matzen), ungesäuerte Brote, und reinigen vor dem Fest den Haushalt von jeglichem Sauerteig und Hefe.

Das Pessachfest verbindet im Judentum eine Gedächtnisfeier mit einem fröhlichen Fest: Es erinnert einerseits an das Leben und die Unterdrückung der Israeliten in Ägypten zur Zeit, als das Volk dort Sklavenarbeit verrichten musste. Andererseits feiern Juden bis heute mit Pessach ihre Befreiung aus der Sklaverei. Der Exodus der Israeliten aus Ägypten soll vor etwa 3.000 bis 3.500 Jahren stattgefunden haben, ist historisch aber nicht gesichert.

Das hebräische Wort „pessach“ bedeutet „vorbeiziehen“. Nach den Berichten im Zweiten Buch Mose ließ Gott zur Strafe für die Ägypter ihre Erstgeborenen töten, verschonte aber die Israeliten, weil sie ihre Türpfosten mit Lammblut markierten und so der Todesengel an ihren Häusern vorüberging. Gott verhalf den Israeliten schließlich zur Flucht aus der ägyptischen Knechtschaft, indem er das Schilfmeer teilte, sodass die Israeliten es passieren konnten. Der Pharao hingegen, der die Israeliten mit seiner Armee verfolgte, ertrank im Schilfmeer.

Am Sederabend werden Speisen gereicht, die an die Ereignisse des Auszugs aus Ägypten erinnern: ungesäuertes Brot, geröstetes Lamm, bittere Kräuter und geriebener Meerrettich, die an die Bitterkeit der Sklaverei erinnern sollen, sowie eine Süßspeise aus Äpfeln, Nüssen und Wein, die den Lehm zum Pyramidenbau darstellt. Auch für Christen hat das Pessachfest eine Bedeutung: Nach den neutestamentlichen Berichten war die letzte Mahlzeit Jesu mit seinen Jüngern, das Abendmahl, ein Essen zum Pessachfest. Zudem sieht die christliche Theologie in Jesus das „Opferlamm“ – ein Symbol, das ebenso auf Pessach verweist.