Bergen-Belsen ist bis heute weltweit ein Symbol für die Verbrechen der Deutschen in der NS-Zeit. Die Wehrmacht errichtete 1940 rund 60 Kilometer nordöstlich von Hannover ein Kriegsgefangenenlager. Im April 1943 übernahm die SS Teile des Geländes für ein Konzentrationslager. In Bergen-Belsen starben mehr als 52.000 KZ-Häftlinge und rund 20.000 Kriegsgefangene. Am 15. April 1945 befreiten britische Truppen das Lager. Sie fanden Tausende unbestattete Leichen und Zehntausende todkranke Menschen vor.
Das KZ Bergen-Belsen war zunächst für Juden vorgesehen, die gegen im Ausland internierte Deutsche ausgetauscht werden sollten. Ab 1944 wurden kranke Häftlinge aus anderen Lagern dorthin transportiert. In den letzten Kriegsmonaten wurden frontnahe Konzentrations- und Vernichtungslager geräumt und Zehntausende Menschen nach Bergen-Belsen gebracht.
In dem überfüllten Lager herrschten katastrophale Zustände. Allein zwischen Anfang Januar und Mitte April 1945 starben rund 35.000 Häftlinge – unter ihnen auch das jüdische Mädchen Anne Frank, deren Tagebuch weltbekannt wurde. Von den ursprünglichen Bauten des Lagers ist heute nichts mehr zu sehen. Auf dem weitläufigen Gelände befinden sich Massengräber, in denen Tausende von Toten ruhen.
Der größte Teil der sowjetischen Kriegsgefangenen kam im Winter 1941/42 durch Hunger, Erschöpfung und Krankheiten um. Die wenigen Baracken im Lager reichten für die große Zahl der Soldaten nicht aus. Die Gefangenen mussten in Erdlöchern oder ganz ohne Schutz leben.