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Das Stichwort: Evangelisch-methodistische Kirche

Die methodistische Kirche ging im 18. Jahrhundert als Reformbewegung aus der anglikanischen Kirche in England hervor. Gründer ist der britische Geistliche John Wesley (1703-1791), der sich auch von Martin Luther und dem deutschen Pietismus anregen ließ. Der Name „Methodisten“ geht zurück auf die ersten Anfänge der Bewegung in Oxford mit ihrer geregelten, „methodischen“ Art der Lebensführung und war zuerst ein Spottname. Die Predigt durch Laien, Männer und damals auch schon Frauen half bei der Ausbreitung der methodistischen Erweckung.

Seit Mittwoch (12. Februar) und noch bis zu diesem Sonntag findet die Zentralkonferenz Deutschland der Freikirche statt. Diese tagt alle vier Jahre. Tagungsort ist diesmal Würzburg. Mit Spannung erwartet wurde die Wahl zur Nachfolge für den 1958 in Nürnberg geborenen Bischof Harald Rückert, der seit acht Jahren an der Spitze der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland steht. Am Donnerstagabend hat sich die Zentralkonferenz im siebten Wahlgang auf den bisherigen Zwickauer Superintendenten Werner Philipp (57) geeinigt.

Die Evangelisch-methodistische Kirche steht auf dem Boden der kirchlichen Reformation des 16. Jahrhunderts in Europa. Der EmK gehören in Deutschland rund 43.000 und weltweit nach eigenen Angaben rund zwölf Millionen Christinnen und Christen an. Bundesweit betreuen rund 300 Pastorinnen und Pastoren mehr als 400 Gemeinden. Weltweit werden mehr als 80 Millionen Menschen zu Kirchen methodistischer und wesleyanischer Tradition sowie mit ihnen verbundener, unierter und vereinigter Kirchen gezählt.

Bei ihrer Finanzierung verzichten die Methodisten in Deutschland bewusst auf die Einziehung von Kirchensteuern durch die Finanzämter und setzen auf die freiwillige Bereitschaft zur finanziellen Beteiligung am Kirchenleben. Methodisten betonen die persönliche Glaubenserfahrung vor allem durch das Gebet und ein glaubwürdig gelebtes Christentum.

In der Ökumene spielen die methodistischen Kirchen traditionell eine starke Rolle. Sie gehörten 1948 zu den Gründungsmitgliedern des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Genf. Das System der Konferenzen ist eines der typischen Merkmale des Methodismus. Konferenzen finden auf allen Ebenen statt: lokal, regional, global. Die Generalkonferenz ist das weltweit höchste Parlament der Kirche. (0555/14.02.2025)