Die methodistische Kirche ging im 18. Jahrhundert als Reformbewegung aus der anglikanischen Kirche in England hervor. Gründer ist der britische Geistliche John Wesley (1703-1791), der sich auch von Martin Luther und dem deutschen Pietismus anregen ließ. Der Name „Methodisten“ geht zurück auf die ersten Anfänge der Bewegung in Oxford mit ihrer geregelten, „methodischen“ Art der Lebensführung und war zuerst ein Spottname. Die Predigt durch Laien, Männer und damals auch schon Frauen, half bei der Ausbreitung der methodistischen Erweckung.
Die Evangelisch-methodistische Kirche steht auf dem Boden der kirchlichen Reformation des 16. Jahrhunderts in Europa. Der EmK gehören in Deutschland rund 45.000 und weltweit rund zwölf Millionen Christinnen und Christen an. Bundesweit betreuen rund 300 Pastorinnen und Pastoren mehr als 400 Gemeinden. An der Spitze der Freikirche mit Sitz in Frankfurt am Main steht in Deutschland seit 2017 der 1958 in Nürnberg geborene Bischof Harald Rückert.
Bei ihrer Finanzierung verzichten die Methodisten in Deutschland bewusst auf die Einziehung von Kirchensteuern durch die Finanzämter und setzen auf die freiwillige Bereitschaft zur finanziellen Beteiligung am Kirchenleben. Methodisten betonen die persönliche Glaubenserfahrung vor allem durch das Gebet und ein glaubwürdig gelebtes Christentum.
In der Ökumene spielen die methodistischen Kirchen traditionell eine starke Rolle. Sie gehörten 1948 zu den Gründungsmitgliedern des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in Genf. Das System der Konferenzen ist eines der typischen Merkmale des Methodismus. Konferenzen finden auf allen Ebenen statt: lokal, regional, global. Die Generalkonferenz ist das weltweit höchste Parlament der Kirche. Die nächste tagt vom 23. April bis 3. Mai in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina. Dort werden wegweisende Entscheidungen erwartet.