Kirchengemeinden in ganz Deutschland feiern Anfang Oktober das Erntedankfest. In Gottesdiensten bedanken sich die Gläubigen für die Ernte eines Jahres und erinnern damit an die Verbindung von Mensch und Schöpfung. Die Altäre werden in den Kirchen mit Feldfrüchten geschmückt. Kindern soll das Erntedankfest die Zyklen des Jahreslaufes und der Nahrungsproduktion bewusst machen.
Termin für Erntedank ist seit 1985 der erste Sonntag im Oktober, in diesem Jahr also der 6. Oktober. Der genaue Termin hängt allerdings von örtlichen Gewohnheiten und Traditionen ab und ist jeweils in den einzelnen Gemeinden zu erfragen – manche feiern auch am Wochenende zuvor. Erntedank ist wohl einer der ältesten Feiertage der Weltgeschichte, denn alle frühen Ackerbaukulturen blickten dankbar auf ihre Ernte.
Das Fest soll deutlich machen, dass der Mensch die Schöpfung Gottes nicht unter Kontrolle hat. Denn der Mensch ist der Bibel zufolge selbst Teil der Schöpfung. Heute spielen auch die Themen Tier- und Umweltschutz, Gentechnik und Verschwendung von Lebensmitteln eine wichtige Rolle.
Mit der Bitte des Vaterunsers „Unser tägliches Brot gib uns heute“ wird zugleich an die katastrophale Ernährungssituation in den ärmsten Ländern der Erde erinnert. Daher organisieren evangelische und katholische Kirchengemeinden zum Erntedank-Sonntag oft Solidaritätsaktionen für notleidende Menschen und sammeln Spenden.