Artikel teilen mit:

Der Hadsch – die große Pilgerreise nach Mekka

Der Hadsch ist eine Pilgerreise zum islamischen Opferfest – das höchste Fest im Islam. Sie findet jährlich im letzten Monat des islamischen Mondkalenders statt. Mehr Wissenswertes erfahren Sie hier.

Ziel zahlreicher muslimischer Pilger zur Hadsch ist die Kaaba in Mekka
Ziel zahlreicher muslimischer Pilger zur Hadsch ist die Kaaba in MekkaImago / Pond5 Images

Die große muslimische Pilgerreise Hadsch gehört neben dem öffentlichen Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, dem Fasten im Monat Ramadan und der Unterstützung von Bedürftigen zu den fünf Säulen des Islam. Für jede Muslimin und jeden Muslim gehört es zur religiösen Pflicht, einmal im Leben nach Mekka zu pilgern – sofern sie es sich finanziell und körperlich leisten können. Wer die Voraussetzungen für die mehrtägige, strapaziöse Reise nicht mitbringt, gilt theologisch von der Pilgerreise als befreit.

Der Hadsch findet einmal im Jahr im letzten Monat des islamischen Mondkalenders statt. In diesem Jahr fällt er auf die Zeit ab dem 14. Juni. Aufgrund der beständig wachsenden Zahl vor allem ausländischer Pilger hat Saudi-Arabien ihre Zahl je Land begrenzt. Die strengen Beschränkungen hatten bei vielen Muslimen im Ausland für Unmut gesorgt. Während der Corona-Pandemie hatte die Pilgerfahrt nach Mekka in stark reduzierter Form stattgefunden.

Umkreisung der Kaaba in Mekka

Während des Hadsch kleiden sich männliche Pilger in zwei weiße, ungesäumte Tücher, Frauen müssen den Schleier ablegen. Im Anschluss laufen die Pilger in einem mehrtägigen Ritus verschiedene Orte ab, beten und suchen spirituelle Erfahrungen. Zunächst umrunden sie sieben Mal gegen den Uhrzeigersinn die Kaaba, ein würfelförmiges Gebäude im Innenhof der Heiligen Moschee von Mekka, das als „Haus Gottes“ verehrt wird. Anschließend gehen die Pilger sieben Mal den Weg zwischen den Hügeln Safa und Marwa und trinken vom Brunnen Zamzan. Mit dem Ritual wollen sie der Gotteserfahrung Hagars nahe kommen, der Nebenfrau Abrahams, der sich mit ihrem Sohn Ismael in der Wüste die rettende Quelle Zamzan auftat.

Opferfest am Ende der Pilgerfahrt

Zu den Stationen gehört auch der Besuch des „Gnadenhügels“ am Berg Arafat rund 25 Kilometer von Mekka entfernt. Hier beten die Pilger nach dem Vorbild des islamischen Propheten Mohammed von Mittag bis Sonnenuntergang, lesen den Koran und tun Buße. Nach der Übernachtung in Muzdalifa findet in Mina die symbolische Steinigung des Teufels statt. Mit Opfergaben erinnern die Muslime an die Bereitschaft Abrahams, seinen Sohn Gott zu opfern. Das Opferfest gilt als offizielles Ende der Pilgerfahrt. Es ist das höchste Fest im Islam.

Neben dem großen, auf ein Datum festgelegten Hadsch können Muslime rund um das Jahr die kleine Pilgerfahrt Umra nach Mekka antreten.