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Das Glück des Findens

In der Detmolder Christuskirche feierten Pilger einen internationalen Gottesdienst im Rahmen des Deutschen Wandertages

DETMOLD – Im Rahmen des 118. Deutschen Wandertages haben rund 70 Gäste den Internationalen Pilgergottesdienst des Evangelischen Pilgerzentrums in der Christuskirche besucht. Unter dem Titel „Suchet, so werdet ihr finden“ bestand die Möglichkeit zur Segnung und Salbung. Ausrichter waren die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Detmold-West, die Evangelische Studierendengemeinde Detmold/Lemgo und die Lippische Landeskirche.
Dieter Bökemeier, Pfarrer für Flucht und Migration, sowie Pfarrer Maik Fleck leiteten den mehrsprachigen Gottesdienst, den zahlreiche Migranten besuchten und mitgestalteten. Die Predigt von Maik Fleck übersetzten Jacinta Kwao aus Ghana auf Englisch und Mohammad Mameghani auf Persisch. Osas Ekogiawe aus Nigeria hielt ein beeindruckendes englisches Gebet. Persische und afrikanische Lieder wurden angestimmt und die Orgel spielte Nadja Naumova.  
„Manche von uns sind in dieser Woche als Pilger auf die Suche nach Gott gegangen. Manche haben ihr Land verlassen und hoffen, hier Freiheit und ein besseres Leben zu finden. Immer gilt Jesu Wort: Suchet, so werdet ihr finden“, sagte Pfarrer Maik Fleck in seiner Predigt über das Gleichnis vom verlorenen Groschen (Lukas 15).
Die Frau in dem Gleichnis sei wie Gott, sie suche das Verlorene, finde es wieder und sei glücklich. „Die Münze sind wir. Manchmal gehen wir vor Gott verloren in unseren Sorgen und vergessen, dass wir seine geliebten Kinder sind“, so Fleck weiter. Manchmal würden wir das vergessen, weil wir selbst oder andere uns für wertlos hielten: „Du bist als Flüchtling gekommen. Du gehörst nicht hierhin.“ Manchmal würden wir uns selbst klein machen: „Ach, es lohnt sich nicht, sich anzustrengen“. Immer dann würden wir uns selbst verlieren und im Staub landen. „Es gibt keinen Ort, an dem Gott nicht sucht.“ Wie die suchende Frau finde er uns überall, wisse um unseren Glanz und mache uns neu und strahlend. Er lasse uns neu anfangen und freue sich. Das Glück des Findens sei das eine, noch größer sei jedoch das Glück, gefunden zu werden. „Du bist sein Schatz. Er will dich. Darum sucht er nach dir“, ermutigte Fleck.  
Nach der Predigt tauschten sich die Gäste in Kleingruppen darüber aus, was das Gefunden-Sein für sie persönlich bedeutet. Mit einem Lied lud das Gitarrenduo Steffi Dreier und Reza Hedayati zur Pilgersalbung ein. Im Chorraum versammelten sich Besucher, die mit Wasser in den Händen gesalbt wurden. „Das Wasser erinnert an die Taufe, die verdeutlicht, dass jeder ein Schatz für Gott ist, wohin er sich auch verloren hat“, erläuterte Maik Fleck.