Das Danevirke Museum in Dannewerk (Kreis Schleswig-Flensburg) schließt zum 1. November sein seit über drei Jahren bestehendes, temporäres Besucherzentrum. Die Museumsverwaltung ziehe nach Schleswig ins Slesvighus, „um sich voll und ganz auf die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung im Frühjahr 2027 zu konzentrieren“, teilte das Danevirke Museum am Freitag mit. Der Besuchsdienst des Museums biete weiterhin im Archäologischen Park in Dannewerk Schulprogramme, Führungen und andere Aktivtäten an. Die Ausstellung im Übergangs-Besucherzentrum besuchten in den vergangenen Jahren rund 50.000 Menschen.
Im Oktober 2024 erfolgte laut Mitteilung der erste Spatenstich für den Museumsneubau für das Weltkulturerbe Haithabu-Danewerk im Norden Schleswig-Holsteins. Es solle unter anderem auf rund 700 Quadratmetern eine permanente Ausstellung zur 1.500-jährigen Geschichte des Danewerks beherbergen. Das neue Gebäude und die neue Ausstellung für rund 15 Millionen Euro werden den Angaben zufolge von zwei dänischen Stiftungen sowie von Träger Sydslesvigsk Forening finanziert. Der Betrieb des Museums wird vom Land Schleswig-Holstein und dem Königreich Dänemark gefördert.
Das Danewerk ist eine Anlage aus Erdwällen, Wehrgräben, einer Ziegelsteinmauer, zwei Wallburgen und einem Seesperrwerk. Vermutlich wurde es im 5. und 6. Jahrhundert von den Dänen gebaut, um die Südgrenze zu sichern. Es galt einst als größtes Bauwerk Nordeuropas. Seitdem wurde die Anlage in Kriegszeiten immer wieder ausgebaut und verändert.
Die gesamte Anlage erstreckt sich über 30 Kilometer zwischen der Schlei im Osten und der Treene im Westen. Das Danewerk gilt als wichtiges Nationaldenkmal der Dänen. Gemeinsam mit der Wikingersiedlung Haithabu ist das Danewerk seit 2018 Unesco-Welterbe.