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Dach von St. Marien in Kenz wird saniert

Jetzt geht’s los: Das Dach der Wallfahrtskirche von Kenz wird auf Vordermann gebracht. Die Sanierung wird nicht ganz billig.

Die Wallfahrtskirche von Kenz braucht ein neues Dach
Die Wallfahrtskirche von Kenz braucht ein neues DachCh. Pagenkopf / Wikipedia

Stralsund / Kenz. In der ehemaligen Wallfahrtskirche St. Marien in Kenz (Landkreis Vorpommern-Rügen) hat die Sanierung des Kirchendachs begonnen. Die Gesamtkosten für den Dachstuhl und die Eindeckung der Kirche sind auf 560.000 Euro veranschlagt, wie Pastor Kai Steffen Völker mitteilt. Etwa zwei Drittel der Balkenköpfe müssen instandgesetzt oder ausgetauscht sowie Schwellen und Zuganker eingebaut werden. Die Schäden waren im Dezember 2014 entdeckt worden.
Die 35 Meter lange Dorfkirche mit ihrem 40 Meter hohen Turm steht am einst bedeutendsten Wallfahrtsort Pommerns. Noch heute beherbergt sie eine für Mecklenburg-Vorpommern einzigartige Ausstattung. Die um 1430 entstandenen Glasmalereien der sechs Chorfenster repräsentieren den umfangreichsten Bestand mittelalterlicher Bleiglasfenster Norddeutschlands.

Fenster akut gefährdet

Die Fenster zeigen Gestalten aus der Bibel und der pommerschen Geschichte, Szenen aus dem Marienleben sowie Wappen und Architektur. Sie sind durch die Erschütterungen des Daches akut gefährdet. Eine weitere Besonderheit der Kirche ist der mit einer Kammer versehene Altarunterbau. 
Außergewöhnlich ist das aufklappbare hölzerne Grabmal des Herzogs Barnim VI. von Pommern-Wolgast. Er starb 1405 an der Pest und wurde auf seinen Wunsch in der Kenzer Kirche begraben. Das Grabmal wurde über der noch heute erhaltenen Gruft des Herzogs aufgestellt. Es entstand um 1410 und beherbergt eine Holzplastik des Herzogs – die älteste erhaltene bildliche Darstellung eines pommerschen Herzogs überhaupt.
Finanziert werden die Arbeiten vom Land Mecklenburg-Vorpommern, der Herrmann-Reemtsma-Stiftung, der Rudolf-August-Oetker-Stiftung, der Zeit-Stiftung sowie der Peter-Dornier-Stiftung. (epd)