Die Bundesrepublik ist nach Angaben des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) nach den USA das zweitwichtigste Gastland für ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Über 75.000 Forschende aus aller Welt hatten im Jahr 2021 in Deutschland gearbeitet, wie der DAAD am Donnerstag in Bonn bei der Vorlage seiner Publikation „Wissenschaft weltoffen“ mitteilte. Zudem waren im Wintersemester 2023/24 fast 380.000 internationale Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben – das sei ein neuer Höchststand.
„Die aktuellen Zahlen zeigen, dass Deutschland das bedeutendste europäische Zielland für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist, noch vor dem Vereinigten Königreich“, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee. Die steigende Zahl Studierender aus dem Ausland sei zudem eine positive Entwicklung, da hierzulande dringend mehr Fachkräfte benötigt würden.
Mit über 75.000 ausländischen Wissenschaftlern an Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen hatte Deutschland im Jahr 2021 Großbritannien überholt und seine Position als attraktiver Wissenschaftsstandort gestärkt, wie es hieß. Nur die USA lag mit einer Zahl von 86.000 internationalen Forschern vor Deutschland.
Knapp 80 Prozent der internationalen Wissenschaftler arbeiten demnach in Deutschland an den Hochschulen – darunter etwa 4.000 Professoren -, rund 20 Prozent an außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Die meisten internationalen Wissenschaftler kamen dabei aus Indien (6.700), China (5.900) und Italien (5.800).
Im Wintersemester 2023/24 waren 379.900 Studenten aus dem Ausland an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Das war ein Anstieg von drei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Internationale Studenten machen somit knapp 13 Prozent der gesamten Studierendenschaft aus. Besonders bemerkenswert sei der Zuwachs bei den Studienanfängern aus dem Ausland, hieß es. Im Studienjahr 2022 begannen den Angaben zufolge knapp 114.700 ihr Studium in Deutschland – auch das ein Rekord.
Die wichtigsten Herkunftsländer internationaler Studierender sind Indien mit rund 49.000 und China mit etwa 38.700 Studierenden. Die Türkei gewinnt als Herkunftsland weiter an Bedeutung und lag 2022 mit rund 18.100 Studenten erstmals auf dem dritten Platz, gefolgt von Österreich (15.400) und dem Iran (15.200). Die meisten ausländischen Studentinnen und Studenten sind an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen eingeschrieben (78.500). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Bayern (61.400) und Berlin (40.800).