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“Courage”: Ausstellung zum 60. Jubiläum des Lehmbruck Museums

Das Duisburger Lehmbruck Museum zeigt 60 Jahre nach der Einweihung des markanten Museumsgebäudes aus Glas und Stahl Werke des Bildhauers Wilhelm Lehmbruck (1881 – 1919). Sie werden in der Ausstellung „Courage – Lehmbruck und die Avantgarde“ ab Samstag in Verbindung gesetzt mit Arbeiten seiner Zeitgenossen wie etwa Auguste Rodin, Käthe Kollwitz oder dem Wiener Maler Egon Schiele, wie das Museum am Donnerstag ankündigte. „Diese Künstler haben die Zerrissenheit des Menschen vor und nach dem Ersten Weltkrieg erfasst und gestaltet,“ sagte Museumsdirektorin Söke Dinkla.

Der Titel der Ausstellung „Courage“, Mut, beziehe sich sowohl auf Lehmbrucks Leben als auch auf die Suche der Künstlerinnen und Künstler nach neuem Ausdruck, nach Demokratisierung der Kunst. Damit zeige sich „wie Generationen vor uns mit Veränderungen umgegangen sind“, heißt es in einem Statement von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Schirmfrau der Ausstellung.

Lehmbruck habe seinen Ruhm nicht mehr erlebt, da er 1919 mit 38 Jahren starb, erklärte das Museum. Er gelte aber als einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts. Lehmbruck habe zum Beispiel wie sein französischer Kollege Auguste Rodin Skulpturen „vom Sockel geholt“, erklärte Museumsdirektorin Dinkla. So hätten beide ihre Werke auf Augenhöhe mit Betrachterinnen und Betrachtern gestellt und damit einen Beitrag zur Entwicklung des Selbstbewusstseins des Bürgertums geleistet.

Der Bau des Museums aus dem Jahr 1964 stammt von Lehmbrucks Sohn Manfred Lehmbruck. „Kurz nach dem Krieg war das transparente Gebäude aus Glas und Stahl Vorbote friedlicherer Zeiten,“ sagte die Duisburger Kulturdezernentin Linda Wagner. Es sei selbst ein Akt von Mut, „Courage“ gewesen, dieses Gebäude mitten in die Stadt zu platzieren, die noch vom Krieg gezeichnet war, so Wagner.