Die große Politik ist nicht das Thema des aus Regensburg stammenden Comedians Harry G. Er will die Menschen unterhalten – und zwar mit dem “Verhalten anderer Menschen”.
Markus Stoll (45), bekannt als bayerischer Comedian Harry G, sieht Unterschiede zwischen Granteln und Meckern. Auch wenn die Bayern in einem Paradies lebten, werde dieses immer mal wieder durch Menschen gestört; und dann werde gegrantelt, sagte der Künstler der “Mittelbayerischen Zeitung” (Mittwoch). “Granteln ist eine Art Luxus-Version des sich Beschwerens.” Es sei wie ein Gewitter, es befreie und reinige die Luft, sei klar, deutlich und ohne Rücksicht auf Verluste. “Aber man muss es sich auch leisten können, das kann nicht jeder.”
Ganz anders sehe es mit dem Meckern aus, erklärte Stoll. Dieses mache eher unzufrieden und griesgrämig. “Ehrlich gesagt, ich grantl gern, um mir Luft zu machen. Das sind kurze Phasen und danach scheint für mich wieder die Sonne.” Das sei wie ein Katalysator, “als würde ich alles auf der Bühne weggranteln”. Damit verschone er dann privat seine Mitmenschen.
Bezogen auf seine Themen erklärte der Comedian, die Politik in Deutschland gäbe durchaus sehr viel Stoff für die Bühne her. Dieses Feld werde aber schon von anderen beackert, die sich darauf verstünden, “da muss ich nicht auch noch mitwurschteln”. Deshalb konzentriere er sich auf sozialpolitische und gesellschaftliche Themen. Seine Zuschauer wolle er in erster Linie unterhalten: “Ich unterhalte Menschen mit dem Verhalten anderer Menschen.”