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Claudia Roth bei Gedenken für Opfer von SS-Massaker in Italien

Die Verbrechen der Nazis in Italien sind ein blinder Fleck in der deutschen Erinnerungspolitik, findet Claudia Roth. Bald reist sie an einen Ort, der in Italien als Symbol für die Gräueltaten der NS-Besatzung gilt.

80 Jahre nach einem Massaker der SS an italienischen Zivilisten nimmt Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Gedenken für die Opfer teil. Ihr Sprecher bestätigte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) die Reise der Politikerin nach Rom anlässlich der Veranstaltung in den Ardeatinischen Höhlen. Im Januar war sie bei einem Besuch in Rom von Kulturminister Gennaro Sangiuliano zu der Zeremonie am 24. März eingeladen worden.

Mit ihrer Anwesenheit wolle sie deutlich machen, “dass der Schmerz auch unser Schmerz ist und die Trauer auch unsere Trauer”, sagte Roth damals bei einem Pressegespräch. Die Verbrechen der Nazis in Italien während des Zweiten Weltkriegs seien ein blinder Fleck in der deutschen Erinnerungspolitik.

Am 24. März 1944 wurden bei einer Vergeltungsaktion für einen Partisanenanschlag in Rom unter Leitung des SS-Kommandanten Herbert Kappler 335 italienische Zivilisten erschossen. Am Ort des Massakers – den Ardeatinischen Höhlen – befindet sich heute ein Mausoleum, das in Italien als Symbol für die Gräueltaten der deutschen Besetzung gilt. Zwei Tage vor Roths Besuch nimmt Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella an einer Erinnerungsveranstaltung in dem Mausoleum teil.