Im sächsischen Freiberg ist unter Polizeischutz der Christopher Street Day (CSD) gefeiert worden. An dem Umzug unter dem Motto „CSD statt AfD“ nahmen am Samstag nach Polizeiangaben rund 540 Menschen teil. Bei einer Gegenveranstaltung der rechtsextremen „Freien Sachsen“ zählte die Polizei rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die rechtsextreme Partei hatte zuvor dazu aufgerufen, sich den „CSD-Provokationen“ entgegenzustellen.
Zur ersten CSD-Parade in der sächsischen Stadt hatte das Junge Netzwerk Freiberg aufgerufen. „Wir möchten zeigen, dass menschenverachtende Ideologien und rechtsradikale Hetze hier nichts zu suchen haben“, hieß es in dem Aufruf. Freiberg sei „bunt, vielfältig und queer“.
Laut Polizei waren zur Absicherung des CSD und der rechtsextremen Gegenveranstaltung 300 Polizisten im Einsatz, darunter Einsatzkräfte aus Berlin, Leipzig und Görlitz. Bei den Rechtsextremen sei es zu mehreren Straftaten und Anzeigen gekommen, unter wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Beleidigungen und Zeigens verbotener Handzeichen. In ihren Demonstrationsauflagen hatte die Polizei unter anderem das Zeigen des „White Power“-Zeichens verboten, eines der weltweit gängigen Neonazi-Symbole.
Der Christopher Street Day erinnert an einen Aufstand der Homosexuellen-Community im New Yorker Stadtteil Greenwich Village im Umfeld der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, der am 28. Juni 1969 begann. Auslöser waren wiederholte Polizeikontrollen, Übergriffe und anhaltende Diskriminierung.