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Christopher-Street-Day: GdP-Chef will queere Menschen besser schützen

Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Jochen Kopelke hat die Veranstalter zum Schutz von Christopher-Street-Day-Straßenumzügen zum engen Austausch mit der Polizei aufgerufen. Zwar seien die eigentlichen CSD-Demonstrationen von der Polizei gut geschützt, schwieriger sei es dagegen, An- und Abreise sowie Veranstaltungen der Community nach den Demonstrationen, etwa in Clubs, zu schützen, sagte Kopelke dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) anlässlich der für Sonnabend (17. August) geplanten Aktionen von Schwulen, Lesben und queeren Menschen in verschiedenen deutschen Städten.

Die Polizei wisse, wo angemeldete Versammlungen stattfinden, „sie weiß aber im Zweifelsfall nicht, wo die Teilnehmer im Anschluss noch feiern“, sagte der Polizeigewerkschafter. Er appelliere deshalb an CSD-Veranstalter, im Vorfeld mit der Polizei zu sprechen. „Dann können wir Sie auch besser schützen.“

Mit Blick auf Störungen etwa durch Rechtsextremisten sprach Kopelke sich für ein bundesweit einheitliches und restriktiveres Versammlungsrecht aus. „Wenn Veranstaltungen wie der CSD in Bautzen von Hunderten Rechtsextremen gestört werden, oder wenn Islamisten in Hamburg für ein Kalifat demonstrieren, dann wird häufig ein härteres Durchgreifen der Polizei erwartet“, sagte Kopelke. Das sei aber mit dem geltenden Versammlungsrecht der meisten Bundesländer nicht möglich.

In Bautzen war es am vergangenen Wochenende zu Gegenprotesten und versuchten Störungen am Rande einer CSD-Demonstration durch Neonazis gekommen. Im Internet haben Rechtsextreme in den vergangenen Tagen auch zu Behinderungen des am Sonnabend in Leipzig stattfindenden CSD aufgerufen. CSD-Straßenumzüge gibt es am Sonnabend bundesweit in zehn Städten, auch in Göttingen trifft sich die queere Community zum Feiern.