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Christliches Gesundheitsinstitut: Gefährliches Virus in Tansania

Das Marburg-Virus kann beim Menschen unter anderem innere Blutungen auslösen. Erst vor Kurzem starben daran einige Menschen in Ruanda. Nun gibt es einen neuen Ausbruch in einem weiteren Land Ostafrikas.

Das christliche Gesundheitsinstitut medmissio warnt vor einem Ausbruch des Marburg-Virus in Tansania. In der Region Kagera in dem ostafrikanischen Land sei der gefährliche Erreger jüngst nachgewiesen worden, teilte medmissio am Donnerstag in Würzburg mit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Risiko einer regionalen Ausbreitung demnach als hoch ein, da Kagera ein zentraler Verkehrsknotenpunkt in Ostafrika ist und enge Verbindungen zu den Nachbarländern Ruanda, Burundi und Uganda bestehen.

Das Marburg-Virus wird durch Flughunde und Affen auf den Menschen übertragen, wie es hieß. Es könne Fieber, Muskelschmerzen und innere Blutungen verursachen. Bisher gebe es keine zugelassenen Impfstoffe und spezifischen Behandlungsmöglichkeiten gegen das Virus.

“Die Bedeutung einer stabilen Gesundheitsinfrastruktur in Ostafrika wird durch diese Ausbrüche erneut unterstrichen”, so medmissio. Das Institut engagiere sich seit Jahren in der Region dafür. Aktuell entstehe in Ruandas Hauptstadt Kigali eine Station zur Behandlung hochansteckender Krankheiten wie Ebola und Marburg. Neben der baulichen Infrastruktur entwickle medmissio Schulungsmaterialien, um medizinisches Personal in Ostafrika auf den Umgang mit gefährlichen Infektionskrankheiten vorzubereiten. “Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die internationale Zusammenarbeit entscheidend für die Bekämpfung von Epidemien ist”, hieß es.

Vergangenen September hatte es den Angaben zufolge in Ruanda einen Marburg-Ausbruch gegeben. Diesen habe die WHO im Dezember für beendet erklärt. Insgesamt wurden dabei 66 Infektionen bestätigt, von denen 15 tödlich verliefen, wie es hieß.

Das Gesundheitsinstitut medmissio wurde nach eigenen Angaben 1922 gegründet und setzt sich für mehr Gesundheit in Ländern des Südens ein. Dabei berät es etwa kirchliche Hilfswerke, Gesundheitsdienste und Projektpartner weltweit. Das Institut versteht sich laut Eigendarstellung als Initiative christlicher Laien an der Schnittstelle von Gesundheitsdienst, kirchlicher Entwicklungszusammenarbeit und der Arbeit für internationale Gerechtigkeit.