Frieden, Hoffnung und Zusammenhalt – das sind die Wünsche der Kirchen fürs neue Jahr. Angesichts von Kriegen und Konflikten weltweit ermutigten sie zu Zuversicht.
Christen in aller Welt haben den Jahreswechsel begangen. Papst Franziskus rief zu Beginn des Jahres 2025 zu Frieden, Hoffnung und zum Einsatz für die Würde jedes Menschen auf. “Das ist die grundlegende Basis für den Aufbau einer Zivilisation des Friedens”, sagte der Papst am Neujahrstag (Mittwoch) im Petersdom.
Zudem erneuerte er seinen Appell für einen Schuldenerlass für arme Länder. “Kein Mensch, keine Familie, kein Volk” dürfe durch Schulden erdrückt werden, sagte Franziskus beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Er ermutige Länder mit christlicher Tradition, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Schulden der ärmsten Länder so weit wie möglich zu erlassen, wiederholte er eine zentrale Forderung zum gerade begonnenen “Heiligen Jahr” der katholischen Kirche.
Bereits am Silvesterabend hatte der Papst die Menschen in Rom auf das katholische Jubeljahr 2025 eingestimmt und sich viel Zeit für das “Bad in der Menge” genommen. Im Rollstuhl wurde er aus dem Petersdom zur Krippe auf dem Petersplatz gefahren, wo zahlreiche Menschen warteten. Der Papst schüttelte Hände, segnete Babys und verschenkte Schoko-Nikoläuse an Kinder.
Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, betonte am Neujahrstag, wahrer Friede gehe über Waffenstillstände und Kompromisse hinaus. Er werde “niemals einfach das Ergebnis menschlicher Vereinbarungen sein”, predigte das Oberhaupt der lateinischen Katholiken im Heiligen Land anlässlich des Weltfriedenstags. Der Beitrag der Christen zum Frieden liege darin, daran zu erinnern, dass Frieden aus wahrer Liebe entstehe.
Die gegenwärtigen Zeiten insbesondere im Heiligen Land bezeichnete er als einen “der schlimmsten Momente, was die Aussicht auf Frieden betrifft”. Eine gerechte Friedenslösung werde immer wieder durch Gewalt vereitelt. Dabei hätten politische und religiöse Institutionen einschließlich des Patriarchats, noch nie “ihre Schwäche so deutlich gezeigt”.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland riefen zu Zusammenhalt und Zuversicht trotz politischer und gesellschaftlicher Herausforderungen auf. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, ermutigte am Silvesterabend im Frankfurter Dom zu mehr Hoffnung. Diese sei “das Gegenbild von Furcht und Verzweiflung” mit der Menschen angesichts von Konflikten und Krisen in die Zukunft blickten.
“Wenn unsere Freiheit an ihre Grenzen stößt; wenn wir erkennen, wie gefährdet unser menschliches Dasein ist angesichts der ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Risiken unserer Zeit, dann setzt Hoffnung ungeahnte Kräfte frei”, so der Bischof von Limburg. Sie helfe dabei, “sich der Gleichgültigkeit gegenüber der Not und dem Leid geduldig und beharrlich, nüchtern und großmütig, bittend und betend entgegenzustellen”.