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Chinatreue protestieren gegen “Gay Games” in Hongkong

Einen Tag vor Eröffnung der “Gay Games” in Hongkong gibt es in dem Stadtstaat Streit über die Rechtmäßigkeit des internationalen Sportfestes von Angehörigen sexueller Minderheiten. 20 chinatreue “patriotische Bürger” haben in einer Petition an das Parlament die “Gay Games” als “Gefahr für die nationale Sicherheit” sowie “Unterminierung der chinesischen Kultur und der traditionellen Familienwerte” und somit als illegal kritisiert.

Regierungsmitglied Regina Ip wies den Vorwurf als unbegründet zurück. Zentrale Institutionen wie das Amt für Verfassungs- und Festlandangelegenheiten, das Büro für Handel und wirtschaftliche Entwicklung sowie die Behörde für ausländische Investitionen InvestHK würden die Veranstaltung unterstützen, zitierten Hongkonger Medien am Donnerstag aus einer auf Facebook veröffentlichten Erklärung von Ip, die die Spiele am Freitag eröffnet. “Daher haben die Behauptungen, dass die Gay Games gegen das Gesetz verstoßen, absolut keine Basis”, betonte sie demnach. Forderungen der Chinatreuen, Ip solle wegen ihrer Unterstützung für das Sportfest zurücktreten, wies die Politikerin als “lächerlich” zurück.

Die “Gay Games”, die wegen Covid-19 um ein Jahr verschoben wurden, werden von Freitag bis Donnerstag nächster Woche gemeinsam von Hongkong und Guadalajara in Mexiko ausgerichtet. Erstmals findet das vor 40 Jahren begründete Sportfest damit sowohl in Asien als auch in Lateinamerika statt.

Das Festhalten der Organisatoren an Hongkong als Austragungsort ist seit dem Erlass der nationalen Sicherheitsgesetzes durch China Mitte 2020 unter Menschenrechtlern umstritten. Auf Basis des Gesetzes werden in Hongkong die Demokratiebewegung sowie demokratische Grund- und Menschenrechte wie Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit unterdrückt.

Viele der prominenten Führer der Demokratiebewegung, von denen einige selbst schwul oder lesbisch sind, wurden wegen angeblicher Vergehen gegen das nationale Sicherheitsgesetz verhaftet und angeklagt oder flüchteten ins Ausland. Darunter ist Jimmy Sham, ehemaliges Führungsmitglied der “Civil Human Rights Front” sowie der LGBTQ-Bürgerrechtsorganisation “Rainbow of Hong Kong”, die sich für Angehörige sexueller Minderheiten einsetzt.