Ecuador sieht wegen chinesischen Mülls die Artenvielfalt bedroht. In Peru wehren sich derweil lokale Fischer gegen ein Eindringen der chinesischen Fischereiflotte.
In zwei südamerikanischen Ländern wächst der Widerstand gegen chinesische Umweltzerstörung. Verantwortlich gemacht werden Schiffe aus dem Reich der Mitte. Laut einem Bericht der Tageszeitung “El Universo” (Donnerstag) fand in Ecuadors Hauptstadt Quito eine Sitzblockade vor der Botschaft Chinas statt.
Damit wollte die Umweltschutzorganisation Ecoagents auf die zunehmende Verschmutzung vor den Galapagosinseln hinweisen. Eine alarmierende Menge an Plastikmüll sei an den Küsten der ökologisch wertvollen Inselgruppe angeschwemmt worden. Die Etiketten auf dem Abfall deuten den Angaben zufolge auf chinesische Herkunft hin.
Die einheimische Tierwelt, darunter Flamingos und Pinguine, sei gezwungen, ihren natürlichen Lebensraum zu verlassen. Das wiederum führe zu Revierkämpfen bis hin zum Aussterben einiger Arten. Dramatisch sei auch die Ansammlung von Müll in Felsspalten, weil der Abfall Nester und Paarungsgebiete zerstöre. “Wir haben Tiere gefunden, die sich an Kabeln aufgehängt haben. Wir haben Leguane mit Mägen voller Plastik gefunden”, sagte Ecoagents-Gründer Fabian Lliguin.
Der Plastikmüll zerstöre das Leben am und im Meer und verwandele biologisch produktive Gebiete in unfruchtbare Zonen. Lliguin forderte China auf, die illegale Müllentsorgung im Meer zu stoppen. Örtliche Fischer hätten in den vergangenen Jahren mehr als 160 Tonnen Plastikmüll aus der Region aufgesammelt und entfernt.
In Peru wehren sich Fischer unterdessen gegen die Präsenz chinesischer Industriefischer. In einem Interview des Rundfunksenders RPP sagte Alfonso Miranda, Experte des nationalen Industrieverbandes SNI, in den vergangenen vier Tagen seien mindestens vier Boote gesehen worden, die illegal in den Hafen von Bayovar eingelaufen seien.
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) unternehme nichts dagegen, klagte Miranda, obwohl die Sachlage bekannt sei. Nach Angaben eines Fischereiportals werden derzeit vor den Küsten Perus mehr als 80 Schiffe aus China vermutet.