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CDU-Europapolitiker Sven Simon behält seinen Doktortitel

Die Universität Gießen entzieht dem hessischen CDU-Europaabgeordneten und Jura-Professor Sven Simon doch nicht den Doktortitel. Seit April 2021 habe die Universität dessen Dissertation aus dem Jahr 2009 in einem Verfahren zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis „eingehend überprüft“, teilte die Justus-Liebig-Universität am Freitag mit. Hochschulpräsident Joybrato Mukherjee habe vor seiner abschließenden Entscheidung drei externe Gutachten eingeholt. Alle drei kämen zu dem Ergebnis, dass der Entzug des Doktorgrades im vorliegenden Fall nicht gerechtfertigt sei.

Im vergangenen Herbst hatte der Promotionsausschuss des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Hochschule Simon den Doktortitel entzogen. Dagegen hatte der Politiker Widerspruch eingelegt.

Den Gutachten zufolge könne der Großteil der vom Promotionsausschuss monierten Stellen zwar einen Verstoß gegen wissenschaftliche Zitiergepflogenheiten darstellen, jedoch kein für den Entzug des Doktorgrades erforderliches Plagiat, erklärte die Universität. Vor rund einem Jahr war der Promotionsausschuss des Fachbereichs Rechtswissenschaft „nach eingehender Überprüfung“ der Dissertation zu der Überzeugung gelangt, „dass Simon in seiner Dissertation in wesentlichem Umfang vorsätzlich getäuscht hat, indem er Übernahmen fremder Texte nicht hinreichend durch Quellenangaben offengelegt hat“.

Sven Simon ist Professor für Völkerrecht und Europarecht mit öffentlichem Recht an der Universität Marburg. Seit 2019 ist der CDU-Politiker Mitglied des Europäischen Parlaments. Er studierte ab dem Jahr 2000 in Gießen und promovierte dort auch. Seine Dissertation trägt den Titel „Liberalisierung von Dienstleistungen der Daseinsvorsorge im WTO- und EU-Recht“.