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CDU-Politiker Bosbach empfiehlt Kirchen “weniger Politik”

Als “rheinischer Katholik” fühlt sich Wolfgang Bosbach der Kirche eng verbunden. Dennoch findet er über sie kritische Worte.

Wolfgang Bosbach, Politiker und Rechtsanwalt
Wolfgang Bosbach, Politiker und RechtsanwaltImago / Bild13

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach (71) empfiehlt den Kirchen “ein bisschen weniger Politik”. Dem Kölner Internetportal domradio.de sagte er: “Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage, und ich finde das keine gute Entwicklung.” Die Kirche müsse ihre Mitglieder auch unabhängig von ihrer politischen Überzeugung erreichen. “Wenn die Kirchenmitglieder das Gefühl haben, sie passen mit ihrer politischen oder gesellschaftlichen Haltung nicht mehr in ihre Kirche, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Kirche an Akzeptanz verliert”, sagte er mit Blick auf rückläufige Mitgliederzahlen.

Bosbach macht die Kirche nach eigenem Bekunden schon seit Jahren Kummer. “Aber ich bin ja nicht in der Kirche der Institution wegen, sondern weil das für mich eine selbstverständliche Zugehörigkeit zu einer Glaubensgemeinschaft ist, unabhängig von den Skandalen der vergangenen Jahre.” Der Kirche habe er viel zu verdanken. Er sei mit ihr und in der katholischen Jugendarbeit groß geworden. “Umso mehr bedauere ich, wenn Leute mit Bitterkeit auf die Zeit zurückblicken, in der sie ganz andere Erfahrungen gemacht haben.”