Die Bundesstiftung Aufarbeitung stellt am 10. Dezember ein Buch über politische Gefangene in dem berüchtigten DDR-Frauengefängnis Hoheneck vor. Der Band „Zeitlose Jahre. Frauen zwischen Repression und Freiheit“ enthalte Geschichten von 22 Frauen und einem Mann, die als politische Gefangene in dem Gefängnis im sächsischen Stollberg im Erzgebirge inhaftiert waren, teilte die Stiftung am Montag in Berlin mit. Er werde zum Internationalen Tag der Menschenrechte präsentiert.
Die Direktorin der Bundesstiftung, Anna Kaminsky, betonte, die beschriebenen Schicksale machten deutlich, wie schnell Menschen in der DDR in die Fänge des repressiven SED-Systems geraten konnten. „Am Tag der Menschenrechte erinnern wir an die Menschenrechtsverletzungen und das Unrecht, das den gefangenen Frauen in Hoheneck widerfahren ist“, erklärte Kaminsky.
Aus den Schilderungen werde deutlich, dass die Folgen von Haft und Verfolgung oft bis in die Gegenwart andauern. Auch 35 Jahre nach dem Mauerfall bestehe dringend gesetzgeberischer Handlungsbedarf, insbesondere bei der Anerkennung von verfolgungsbedingten Gesundheitsschäden, sagte Kaminsky.
Bei der Veranstaltung wird die Schauspielerin Christel Leuner aus dem von Birgit Schlicke, Carla Ottmann und Konstanze Helber herausgegebenen Band Texte über die Zeit zwischen 1950 und 1989 lesen.
Am 10. Dezember wird jährlich an die Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte durch die UN erinnert. An diesem Tag im Jahr 1948 beschloss die UN-Vollversammlung die entsprechende Resolution. 1950 wurde der 10. Dezember zum Internationalen Gedenktag erklärt.