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Bundesregierung stärkt jugendgerechte Bildung zu NS-Verbrechen

Junge Menschen in Deutschland sollen sich auch weiter an die Verbrechen der Nazis erinnern. Eine altersgerechte Darstellung der Geschichte wird deswegen von Kulturstaatsministerin Roth gesondert unterstützt.

Zwölf Bildungsträger, die neue Projektideen zur Aufarbeitung der Geschichte der NS-Verbrechen mit und für junge Menschen entwickelt haben, erhalten finanzielle Unterstützung vom Bund. “Die neuen Bildungsformate überzeugen vor allem durch altersgerechte Zugänge und innovative, oft lokale Ansätze”, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Dienstag in Berlin. “Viele Projekte holen die jungen Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit ab, indem sie Verknüpfungen schaffen zwischen dem Gestern und Heute und gemeinsam mit den Teilnehmenden zeitgemäße Erinnerungsformen wie multimediale Stadtteilführungen oder Podcasts entwickeln.”

Die Auswahl der geförderten Projekte beruht den Angaben zufolge auf den Empfehlungen einer unabhängigen Jury. Sie spiegelten das breite Spektrum der im nationalsozialistischen Deutschland von Verfolgung und Gewalt bedrohten Opfergruppen wider. So könnten junge Menschen, Schüler sowie Auszubildende unter fachlicher Begleitung die Ausgrenzung und Ermordung von Jüdinnen und Juden, von Menschen mit Einschränkungen im Rahmen der NS-Krankenmorde, die Verfolgungserfahrung von queeren Menschen, nonkonformen Jugendorganisationen untersuchen, neue Erkenntnisse sammeln und Vermittlungsformate entwickeln.

Die Mittel stammen aus dem Förderprogramm “Jugend erinnert”. Für die Weiterentwicklung und Umsetzung dieser Projekte in den Jahren 2024 und 2025 stehen demnach in der ersten Auswahlrunde zur Förderlinie insgesamt rund 600.000 Euro zur Verfügung.