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Bundesregierung erwartet weltweit deutlich mehr Aids-Tote

Die USA ziehen sich international zurück – auch bei Programmen gegen HIV/Aids. Die Folgen dürften laut der Bundesregierung verheerend sein.

Bei einem längerfristigen Ausfall der bisherigen US-Mittel für globale Programme gegen HIV/Aids rechnet die Bundesregierung mit einem starken Anstieg der HIV-Kranken und Aids-Toten weltweit. Man setze hierzu den Austausch mit der US-Regierung fort und weise nachdrücklich auf die Folgen der Mittelkürzungen hin, schreibt die Regierung in einer am Freitag veröffentlichten Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Ziel sei, die Folgen soweit wie möglich aufzufangen – auch durch neue Geber und die Privatwirtschaft.

Die USA sind laut Bundesregierung traditionell der größte Einzelgeber im Bereich HIV/Aids. 2024 hätten sie 5,4 Milliarden US-Dollar zur Bekämpfung von HIV/Aids zur Verfügung gestellt. Inzwischen seien 86 Prozent aller Leistungen der US-Entwicklungsbehörde USAID gestrichen worden. Betroffen seien 379 von 770 globalen Gesundheitsprojekten. Das UN-Programm UNAIDS rechnet infolge dieser Mittelkürzung von 2025 bis 2029 mit bis zu 6,6 Millionen zusätzlichen HIV-Infektionen und 4,2 Millionen zusätzlichen Aids-Toten.