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Bundespräsident: Livemusik erinnert an eigene Vergänglichkeit

 Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Bedeutung von Livemusik unterstrichen. “Musik live zu spielen und zu hören: Das ist das Glück im Augenblick, ein Trost oder ein Triumph oder eine beseligende Trauer”, sagte Steinmeier laut Redemanuskript am Freitagabend bei einem Konzert in Schloss Bellevue. Gleichzeitig erinnere live gespielte Musik immer auch an die eigene Vergänglichkeit. “Ein gerade noch gespielter oder gehörter Ton ist im nächsten Augenblick schon wieder verklungen.”

Auch Medien wie das Radio könnten mit der Musik einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten, betonte der Bundespräsident. Musik im Radio zu Hause oder unterwegs gehört habe im Lauf der Zeit “eine noch nie dagewesene Demokratisierung des Zugangs zur sogenannten höheren Kunst” ermöglicht, so Steinmeier. Das sei “ein Geschenk der Partizipation, dessen wir uns nur selten wirklich bewusst sind”.

Durch Radio und andere Medien sei es möglich geworden, “die Neunte Beethovens oder die Matthäus-Passion Bachs so viel öfter – vielleicht dann auch intensiver und genauer – zu hören, als es je einem Zeitgenossen der Meister möglich war”. Das gelte für das Radio wie später für Tonträger und heute verschiedene Streamingdienste.

Steinmeier äußerte sich anlässlich eines Konzertes des Berliner Rundfunk-Sinfonieorchesters zu dessen 100-jährigem Bestehen.