Frank-Walter Steinmeier hat in Rom erstmals Papst Leo XIV. getroffen. In dem Gespräch ging es um die weltpolitische Lage, so auch um den Nahost-Konflikt und den Ukraine-Krieg.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Papst Leo XIV. zu einer starken Vermittlerrolle in den weltweiten Krisen wie dem Nahost-Konflikt ermutigt. “Wir können gar nicht darauf verzichten, wenn der Papst und der Vatikan hier seine Hilfe anbieten”, sagte Steinmeier nach der Privataudienz bei Leo XIV. am Montag in Rom. Es gebe immer weniger Vermittler und Einflussgrößen, die auf Konfliktparteien einwirken könnten. Der Papst und der Vatikan hätten ihre Bereitschaft zu vermitteln, etwa im Ukaine-Krieg, deutlich gemacht.
Das Treffen im Apostolischen Palast war die erste persönliche Begegnung zwischen dem seit Mai amtierenden Leo XIV. und dem Bundespräsidenten. Am Mittag besucht Steinmeier die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio, die sich für Bedürftige und Geflüchtete einsetzt und immer wieder in Kriegen als Vermittler aktiv ist. Ihre größte diplomatische Leistung ist der “Friedensvertrag von Rom”, mit dem 1992 der 15 Jahre dauernde Bürgerkrieg in Mosambik beendet wurde.
Am Nachmittag stehen Gespräche mit Vertretern der in Rom ansässigen UN-Organisationen auf dem Programm. Der römische Standort ist der drittgrößte weltweit. Im Vordergrund des Besuchs steht die Arbeit des Welternährungsprogramm (WFP).
Steinmeier ist protestantisch und sollte vor seiner Wahl zum Staatsoberhaupt evangelischer Kirchentagspräsident werden. Seine Frau Elke Büdenbender, die ihn begleitet, ist katholisch. Zuletzt waren Bundespräsident und Gattin bei der Beisetzung von Papst Franziskus Ende April in Rom.