Die Bundeskunsthalle präsentiert ab Mittwoch eine Retrospektive von Anna Oppermann (1940-1993). Mit ihrem Werk nehme die deutsche Konzeptkünstlerin ab Ende der 60er Jahre eine singuläre Position in der deutschen Kunstszene ein, erklärte die Intendantin der Bundeskunsthalle, Eva Kraus, am Montag. Die Ausstellung, die bis zum 1. April zu sehen ist, versammelt rund 150 Einzelarbeiten und 18 Installationen.
Zu sehen sind unter anderem Oppermanns frühe Zeichnungen und farbige Bilder in Mischtechnik, die von ihrer Beschäftigung mit Surrealismus, Dadaismus und Popart inspiriert sind. Die Ausstellung zeichnet ihre künstlerische Entwicklung über die Collage hin bis zu raumgreifenden Installationen nach. Charakteristisch für Oppermanns Hauptwerk sind ihre sogenannten „Ensembles“. Das sind Raumcollagen, die aus zahlreichen Fotografien, Zeitungsausschnitten, Zeichnungen, Notizen und Objekten bestehen. In diesen Installationen greift Oppermann aktuelle Themen auf, etwa die Rolle der Frau oder das Zusammenleben in der Gesellschaft.
Oppermann war mit ihren „Ensembles“ auf der documenta 6 (1977) und der documenta 8 (1987) in Kassel vertreten. 1980 wurde sie zur Biennale in Venedig eingeladen. Von 1962 bis 1968 studierte Oppermann an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und lebte anschließend als freischaffende Künstlerin in der Hansestadt. Ab 1982 lehrte sie als Professorin an der Universität Wuppertal und anschließend bis zu ihrem frühen Tod an der Universität der Künste Berlin.