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Bundesinstitut: Ausbildungsmarkt stagniert

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (Bibb) sieht eine Stagnation auf dem Ausbildungsmarkt. In diesem Jahr seien bundesweit 486.700 duale Ausbildungsverträge neu abgeschlossen worden, heißt es in der am Donnerstag in Bonn veröffentlichten Ausbildungsbilanz 2024. Das seien 2.500 Verträge weniger als im Vorjahr. Damit sei nach den kleinen Zuwächsen der vergangenen drei Jahre erstmals wieder ein leichter Rückgang zu verzeichnen.

Während die Nachfrage nach einer dualen Berufsausbildung weiter leicht um 0,8 Prozent auf 557.100 Interessierte anstieg, ging das Angebot an Ausbildungsstellen laut Institut jedoch um 1,2 Prozent zurück. Die Zahl der 557.100 Anwärterinnen und Anwärter habe die Zahl der 556.100 Plätze übertroffen.

Gleichzeitig seien in diesem Jahr 69.400 Ausbildungsstellen und damit knapp 13 Prozent des betrieblichen Angebots unbesetzt geblieben, hieß es in der Bilanz. Die Zahl der unbesetzten Stellen sei im Vergleich zum Vorjahr (73.400) allerdings um 5,5 Prozent gesunken. 70.400 junge Menschen hatten den Angaben zufolge zum 30. September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden und hielten deshalb ihren Vermittlungswunsch aufrecht. Das Problem, das Ausbildungsangebot der Betriebe und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzuführen, bleibe damit weiterhin bestehen, erklärte das Institut.

„Die stagnierende wirtschaftliche Lage spiegelt sich auch in der Ausbildungsbilanz des Jahres 2024 wider“, heißt es in der Bilanz. Unternehmen könnten in unsicheren Zeiten weniger investieren und würden Personalentscheidungen zurückhaltender treffen. Das belaste den Arbeitsmarkt. Politik und Forschung müssten diese Situation im kommenden Jahr im Blick behalten.

Die Erhebung berücksichtigt neu abgeschlossene Ausbildungsverträge zum Stichtag 30. September und bezieht auch die Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) mit ein.