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Bundesarchiv-Chef: Demokratie und Diktatur nicht gleichsetzen

Bundesarchiv-Präsident Michael Hollmann hat vor einer leichtfertigen Gleichsetzung von Demokratie und Diktatur gewarnt. “Es ist ein Trugschluss zu meinen, eine autoritäre Regierung würde die Freiheit und Würde der Menschen achten”, sagte Hollmann am Mittwoch anlässlich des Jahrestages der Besetzung der Stasi-Zentrale in Berlin am 15. Januar 1990. “Bespitzelung, Gängelung und Unterdrückung politisch Andersdenkender sind die unvermeidbaren Markenzeichen jeder Diktatur”, erklärte der Präsident.

“Die Sicherung der Stasi-Unterlagen durch mutige Bürgerinnen und Bürger war Ausdruck der Sehnsucht nach demokratischen Freiheiten”, so Hollmann. “Heute gilt es, diese Errungenschaften dem gefährlichen Gerede der Feinde unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung entgegenzusetzen.”

Die Stasi-Unterlagen im Bundesarchiv erinnerten daran, was totalitäre Systeme anrichten könnten. “Sie machen deutlich, was auch für uns auf dem Spiel steht”, sagte der Bundesarchiv-Chef. Noch nie sei es Menschen in autoritären Staaten wirklich gut gegangen. An diesem Montag wird auf dem Campus für Demokratie in Berlin-Lichtenberg, der früheren Zentrale des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, an die Erstürmung erinnert.