Der Ukraine-Krieg, die Corona-Pandemie und der Klimawandel stellen auch die Gesundheitsversorgung vor neue Herausforderungen. Aus Sicht der Bundesärztekammer ist Widerstandsfähigkeit verbesserungsbedürftig.
Das deutsche Gesundheitssystem braucht aus Sicht der Bundesärztekammer neben Reformen auch eine höhere Krisenfestigkeit. “Dass in Europa wieder ein Krieg ausbricht, erschien lange Zeit undenkbar. Umso wichtiger ist es, dass wir die neuen Realitäten akzeptieren und uns in allen gesellschaftlichen Bereichen auf den Ernstfall vorbereiten”, sagte Präsident Klaus Reinhardt am Donnerstag in Berlin anlässlich einer Konferenz zur Krisenresilienz der Patientenversorgung.
Das Gesundheitssystem müsse widerstandsfähiger werden. Dazu gehörten die Struktur des Öffentlichen Gesundheitsdienstes, die Krankenhäuser, Praxen, Notfallversorgung und der Rettungsdienst. “Gute Vorbereitung, ausreichende Vorhaltung, klar geregelte Zuständigkeiten und trainierte Abläufe sind grundlegend, um für den Krisenfall gewappnet zu sein”, betonte Reinhardt.
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Ralph Tiesler, fügte hinzu, dass die Akteure des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes gestärkt werden müssten. “Um sicherzustellen, dass wir auch in einem Verteidigungsfall jederzeit in der Lage sind, Erkrankte und Verletzte zu versorgen, müssen wir die Akteure des gesundheitlichen Bevölkerungsschutzes stärken – sei es im Bereich Personal, Ausstattung oder in Bezug auf Steuerungsinstrumente, mit denen wir die Zusammenarbeit koordinieren”, so Tiesler.
Der im Bundeskanzleramt angedockte Expertenrat “Gesundheit und Resilienz” hat mittlerweile drei Stellungnahmen zur Lage des deutschen Gesundheitssystems, zu Herausforderungen sowie möglichen Lösungsansätzen veröffentlicht.