Im Streit um einen wichtigen Teil der Krankenhausreform haben sich Bund und Länder offenbar geeinigt. Vertreter von Bundestag und Bundesrat hätten im Vermittlungsausschuss den Weg für mehr Transparenz bei Klinikbehandlungen frei gemacht, teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Berlin mit.
“Es gibt mehr Geld für die Kliniken und eine bessere Übersicht über die Qualität der Häuser”, erklärte der Minister. “Und Patientinnen und Patienten erfahren endlich, wo sie am besten behandelt werden.” Es bleibe dabei, dass er bis Ende April einen Gesetzentwurf für eine große Krankenhausreform ins Kabinett einbringen wolle.
Infos zu Krankenhaus-Leistungen und Personalschlüssel
Der Bundesrat hatte das vom Bundestag beschlossene Transparenzgesetz im November gestoppt. Die Länder befürchten, dass der Bund durch eine Hintertür ihre Kompetenzen bei der Krankenhausplanung beschneidet.
Mit Manuela Schwesig und Achim Post im Vermittlungsausschuss des Bundesrats. Und das an meinem Geburtstag 😢 Wir verhandeln das Krankenhaustransparenzgesetz. Damit würde endlich klar, welches Krankenhaus wirklich spezialisiert ist. Das wird hoffentlich mein Geburtstagsgeschenk pic.twitter.com/NVdgQ9u7hb
— Prof. Karl Lauterbach (@Karl_Lauterbach) February 21, 2024
Das Transparenzgesetz sieht vor, dass ein Online-Atlas geschaffen wird, mit dem Patientinnen und Patienten Auskunft über die Qualität der Behandlung in den bundesweit rund 1.900 Krankenhäusern erhalten. Abrufbar sein sollen Daten zu den angebotenen Leistungen der Häuser, zum Personalschlüssel bei Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften sowie zu Komplikationsraten ausgewählter Eingriffe.
Transformationsfonds von insgesamt 50 Milliarden Euro
Im Gesetz vorgesehen sind auch Regelungen zu zusätzlicher Liquidität in Milliardenhöhe für die Klinken: “Die Tariflohnsteigerungen aller Beschäftigten in Krankenhäusern werden künftig bei der Erstattung der Betriebskosten besser abgebildet, Krankenkassen müssen Krankenhauskosten schnell erstatten, die Kliniken bekommen mehr finanziellen Spielraum in diesem Jahr”, sagte Lauterbach.