Der Freistaat Bayern ist nach Einschätzung des Bund Naturschutz (BN) nicht genügend auf eine drohende Dürre vorbereitet. Der Grundwasserspiegel sei bayernweit auf „bedenklichem Niveau“, heißt es in einer Mitteilung des BN am Montag. Die derzeit herrschende Hitzewelle und die damit verbundene Trockenheit wirkten sich zusätzlich negativ auf Grundwasserspiegel und Bodenfeuchte in Bayern aus.
„Hitzewellen und Dürren durch die Klimakrise sind das neue Normal in Bayern und der Freistaat ist nur ungenügend darauf vorbereitet“, sagte BN-Vorsitzender Richard Mergner. Nicht nur im traditionell trockeneren Nordbayern, sondern in allen Teilen Bayerns befürchtet er Wasserknappheit. Laut Bayerischem Landesamt für Umwelt gebe es zurzeit an rund 95 Prozent der Fließgewässer-Messstellen und an 56 Prozent der oberflächennahen Grundwassermessstellen sowie Quellen niedrige Wasserstände.
„Diese Krise ist menschengemacht – und nur mit konsequentem politischem Willen aufhaltbar“, sagte Mergner. Der BN fordere eine nachhaltige Wasserpolitik. Dazu gehöre, Flüsse und Bäche zu renaturieren und Drainagen von Wiesen und Äckern rückgängig zu machen. Mulden, Säume, Hecken und andere Strukturen in der Landschaft, die den Abfluss von Wasser hinderten, müssten gefördert werden.
Der BN will auch klare Vorgaben und Anreize für Landwirtschaft, Industrie und Privathaushalte, um den Wasserverbrauch zu verringern. Der Wassercent müsse endlich eingeführt werden. Zu den Forderungen des BN gehört auch, dass die Staatsregierung gegen den Klimawandel ankämpft, indem sie etwa die Treibhausgasemissionen senkt. Hier bestünden in fast allen politischen Handlungsfeldern noch große Defizite, beispielsweise bei der Wiedervernässung von Mooren, die nur schleppend vorankomme, hieß es in der Mitteilung. (2143/30.06.2025)