Der hessische Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) sieht in Äußerungen des hessischen Umweltministers Ingmar Jung (CDU) zu Projekten für den Klimaplan Hessen eine falsche Schwerpunktsetzung. Der Minister fokussiere sich auf die Klimafolgenanpassung und die Projekte, die mit Katastrophenschutz zu tun haben, kritisierte Jörg Nitsch, Vorsitzender des BUND Hessen am Mittwoch in Frankfurt am Main in einer Mitteilung. Wichtiger sei es, dass die Ursachen für die Klimaerwärmung bekämpft werden.
Das Umweltministerium hatte am Mittwoch unter anderem mitgeteilt, dass das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie 389 Fließpfadkarten erstellt habe. Die Fließpfadkarten zeigen an, wo das Wasser bei Starkregen abfließt, damit Gemeinden gezielt Vorsorge treffen können und sind Teil des Klimaplans Hessen. Weitere Beispiele für die erfolgreiche Umsetzung von Projekten für den Klimaplan Hessen und damit die Klimaneutralität bis 2045, sind laut Mitteilung ein verbesserter Wasserrückhalt im Wald sowie die Schulung von 400 Einsatzkräfte für die Waldbrandbekämpfung in Wiesbaden und im Kreis Fulda und die Ausweitung dieses Angebots auf ganz Hessen.
Der Katastrophenschutz ist laut BUND zwar wichtig, noch wichtiger sei es jedoch, die Ursachen zu beheben, um Schlimmeres abzuwenden. Die Schulung von Einsatzkräften für die Waldbrandbekämpfung spare kein Gramm CO2 ein.
„Was wir zwingend benötigen, ist ein klarer Fahrplan mit konkreten Maßnahmen und auskömmlicher Finanzierung, damit das im hessischen Klimagesetz festgeschriebene Ziel der CO2-Reduktion für 2025 beziehungsweise 2030 überhaupt noch erreicht werden kann“, forderte Nitsch.