Der Patriarch war der erste freigewählte seit der kommunistischen Diktatur in Bulgarien. Auch Papst Franziskus würdigte den orthodoxen Kirchenführer.
Der verstorbene bulgarisch-orthodoxe Patriarch Neofit I. ist am Samstag in Sofia beigesetzt worden. Die Trauerfeier in der Alexander-Newski-Kathedrale, der Patriarchalkathedrale der Bulgarisch-Orthodoxen Kirche, leitete der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. Anschließend wurde der Leichnam Neofits in einer Prozession zur Sweta-Nedelja-Kathedrale, der Bischofskirche des Metropoliten von Sofia, gebracht, und in deren Innenhof beigesetzt, wie das Online-Portal “Orthodox Times” berichtete.
Patriarch Neofit I., seit vielen Jahren gesundheitlich angegriffen, war am Mittwoch im Alter von 78 Jahren in einem Krankenhaus in Sofia gestorben. Er stand seit 2013 an der Spitze der bulgarischen Orthodoxie. Die Wahl Neofits war die erste freie Patriarchenwahl seit dem Mittelalter gewesen. Die Besetzungen seit 1945 hatte die Kommunistische Partei beeinflusst.
Nach dem Tod des orthodoxen Patriarchen rief die bulgarische Regierung eine zweitägige Staatstrauer aus. Der Leichnam Neofits war daraufhin in der Alexander-Newski-Kathedrale in Sofia aufgebahrt worden, wo sich zahlreiche Gläubige von dem Kirchenoberhaupt verabschiedeten.
Laut einem Bericht von “Orthodox Times” war auch Epiphanius von Kiew, Metropolit der Orthodoxen Kirche der Ukraine, nach Sofia gereist, um sich von Neofit zu verabschieden. Zudem sei auch Bischof Nestor von Korsun als Vertreter der Russisch-Orthodoxen Kirche anwesend gewesen, hieß es.
Auch Papst Franziskus nahm Anteil an dem Tod des bulgarisch-orthodoxen Patriarchen. Neofit I. habe der Frohen Botschaft und dem Dialog einen wertvollen Dienst geleistet, schreibt der Papst in einem am Samstag veröffentlichten Kondolenzbrief an Metropolit Joan von Varna. Trotz seiner körperlichen Leiden sei Neofit I. ein Mann der Bescheidenheit und Freude geblieben. Er habe sein Leben beispielhaft Gott und der Kirche gewidmet.