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Bürgerverein schlägt Programm für geplantes “Haus der Demokratie” vor

Der „Bürgerverein Demokratieort Paulskirche“ schlägt für das vorgesehene „Haus der Demokratie“ in Frankfurt am Main vier Tätigkeitsbereiche vor. Eine neue Dauerausstellung solle Wissen vermitteln, eine Werkstatt demokratische Kompetenzen einüben, ein Forum mit Bürgerbeteiligung Veranstaltungen ausrichten und ein wissenschaftlicher Bereich die Forschung zur Demokratie fördern, legte der Verein am Freitag in Frankfurt dar. Eine Bundeskommission hatte im April 2023 empfohlen, die Paulskirche als einen Ort der deutschen Demokratiegeschichte aufzuwerten und ein benachbartes „Haus der Demokratie“ zu errichten.

Die Vorschläge des Vereins decken sich grundlegend mit den Empfehlungen der Kommission, jedoch bekräftigte der Verein seine Kritik, das vorgeschlagene „Haus der Demokratie“ solle „nicht unbedingt“ ein neues Gebäude sein. Das Haus solle die Paulskirche nicht überstrahlen, „sondern in dienender Funktion ihre Symbolkraft stärken“. Ziel des „Hauses der Demokratie“ solle sein, „die mit der Paulskirche verbundenen historischen Erfahrungen, ihren Geist und ihre Botschaft lebendig zu vermitteln“, sagte die Vereinsvorsitzende, die frühere Frankfurter CDU-Bundestagsabgeordnete Bettina Wiesmann. Die liberale Demokratie stehe weltweit unter Druck. Das neue Haus solle daher „das Bewusstsein für demokratische Werte und deren Gefährdungen schärfen sowie zu qualifizierter Mitwirkung befähigen und begeistern.“

Das „Haus der Demokratie“ soll nach den Vorschlägen des Vereins analog wie digital arbeiten und mit Schulen und Bildungsträgern kooperieren. „Jeder Jugendliche in Deutschland sollte die Paulskirche einmal in der Schulzeit mindestens virtuell betreten haben und wenigstens einen relevanten deutschen Demokratieort besucht und im Unterricht behandelt haben“, forderte Wiesmann. Der Verein wandte sich erneut gegen den Vorschlag der Bundeskommission, die Paulskirche zu modernisieren und für flexible Nutzungen umzugestalten. Die besondere Aura der Paulskirche mit ihrer schlichten Ausstattung des Wiederaufbaus von 1948 solle erhalten bleiben, sagte Wiesmann.