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Bürger sollen über Umgestaltung von Friedländer Mahnmal mitbestimmen

Das sogenannte Heimkehrer-Denkmal in Friedland bei Göttingen soll umgestaltet und mit weiteren Texttafeln versehen werden. Nach Angaben des Museums Friedland vom Donnerstag beschäftigt sich seit dem vergangenen Jahr eine Arbeitsgruppe mit Möglichkeiten, den Ort auch langfristig aufzuwerten, ihn attraktiver zu machen und fehlenden Kontext zu ergänzen.

Um dabei auch die Perspektive von Menschen aus der Region einzubeziehen, haben die Arbeitsgruppe und das Museum eine Umfrage entwickelt. Das 1966 und 1967 aus vier 28 Meter hohen Betonstelen errichtete Denkmal steht auf einem Hügel oberhalb des Dorfes Friedland in Sichtweite des bundesweiten Grenzdurchgangslagers Friedland, das in diesem Jahr sein 80-jähriges Bestehen feiert.

Im Supermarkt, beim Bäcker, im Vereinsheim und natürlich auch im Museum selbst könnten Bürgerinnen und Bürger aus Friedland ihre Ideen für eine Umgestaltung auf Karten hinterlassen, sagte Museumssprecher Christian Blohm. Menschen aus anderen Orten seien eingeladen, sich per Mail oder auf Social Media an der Aktion zu beteiligen.

Ab Oktober werde sich auch ein Seminar der Hochschule für bildende Künste in Braunschweig mit dem Friedländer Mahnmal und dem Feedback der Einheimischen beschäftigen, kündigte Blohm an. Studierende wollten dann künstlerische Ideen entwickeln, wie das umstrittene Denkmal, seine Hintergründe sowie aktuelle Bezüge sichtbar gemacht werden könnten.

Die Gedächtnisstätte erinnert vor allem an die im Weltkrieg ums Leben gekommenen und vertriebenen Deutschen. Eine von zwölf Inschriften ruft auch zur Versöhnung der Völker auf. Bauherr war der Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und Vermisstenangehörigen Deutschlands.

Den Anstoß für das Denkmal gab der ehemalige Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU), der am 15. Mai 1966 auch den Grundstein legte. Das Friedländer Heimkehrer-Denkmal war in den vergangenen Jahren mehrmals Ziel von rechtsextremen Aufmärschen. Zuletzt fanden dort allerdings auch mehrmals Feste unter dem Motto „Friedland ist bunt“ statt.