An jeder zweiten Schule in Sachsen-Anahlt gibt es Sozialarbeiter. Die Qualität sei gut – aber es seien zu wenige, findet ein breites Aktionsbündnis. Es fordert zudem eine gesetzliche Verankerung und gesicherte Finanzen.
Ein Aktionsbündnis hat die Etablierung von Schulsozialarbeitern an allen rund 900 Schulen in Sachsen-Anhalt gefordert. Bisher sei nur etwa die Hälfte des Bedarfs gedeckt. “Wir haben kein Qualitätsproblem, sondern es geht um die Quantität”, erläuterte die Vorsitzende der Liga der freien Wohlfahrtspflege, Antje Ludwig, am Mittwoch in Magdeburg. Zugleich betonte sie, dass es in Sachsen-Anhalt eine “sehr gute Ausgangslage” für die staatliche Förderung von Schulsozialarbeit gebe. Das System sei bundesweit einzigartig.
Das Bündnis fordert laut Ludwig, Schulsozialarbeit im Landesgesetz zu verankern, die Finanzierung dauerhaft abzusichern und Qualitätsstandards einzuführen. Schulsozialarbeit helfe Bildungsdefizite und Ausbildungsabbrüche zu vermeiden und soziale Kompetenzen zu erwerben. Es sei ein wichtiges Bindeglied zwischen Schule und gesellschaftlichem Umfeld. Das Land stelle bis 2028 insgesamt 38 Millionen Euro für die aktuell 460 Schulsozialarbeitenden zur Verfügung. Eine weitergehende Sicherung fehle.
Zum Aktionsbündnis gehören neben der Liga der Freien Wohlfahrtspflege auch der Landeselternrat, die IHK, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Kinder und Jugendring, der Landesschülerrat, der Sekundarschullehrerverband sowie die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung.