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Bündnis ruft zu Großdemonstration auf

Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Parteien und Verbänden ruft für Samstag zu einer Großdemonstration gegen Rechtsextremismus in Magdeburg auf. Mittlerweile hätten 88 Organisationen und 65 Privatpersonen den Aufruf unterschrieben, sagte die Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Sachsen-Anhalt, Susanne Wiedemeyer, am Montag in Magdeburg. Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) werde auf dem Domplatz reden, kündigte Wiedemeyer an.

Ebenso haben sich den Angaben zufolge der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, und der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige als Redner angesagt. Redebeiträge seien ferner von Gewerkschaften und Migrantenverbänden angekündigt.

Der Demonstrationsaufruf finde auch breiten Rückhalt in der Freien Wohlfahrtspflege, sagte Steffi Schünemann von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Sachsen-Anhalt: „Diese menschenverachtenden und rechtsextremen Ideologien stehen im absoluten und unerträglichen Widerspruch zu unseren Werten.“ So planten rechtsextreme Kräfte etwa die Abschaffung des Inklusionsgedankens, also die Integration von Menschen mit Behinderungen.

Der Vorsitzende des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (Lamsa), Mamad Mohamad, sagte, seit den Enthüllungen des Recherche-Netzwerks „Correctiv“ über ein Treffen Rechtsextremer in Potsdam gebe es Ängste und Sorgen unter Migranten. Die Berichte über „Remigration“ hätten an der Grundsubstanz des Zusammenlebens gerüttelt, sagte Mohamad.