Das Bündnis Aktion Deutschland Hilft ruft alle Akteure in Syrien dazu auf, humanitäre Zugänge und Hilfsmaßnahmen zu ermöglichen. Nach dem Fall des Assad-Regimes sei es nun wichtig, dass die Bevölkerung jede Hilfe bekomme, die notwendig sei, sagte Maria Rüther, Hauptgeschäftsführerin des Hilfsbündnisses am Montag in Bonn. Das gelte auch für Menschen, die aus benachbarten Ländern nach Syrien zurückkehren. „Der lange Weg zurück in eine hoffentlich friedliche Normalität habt gerade erst begonnen.“ Die Zukunft sei weiter ungewiss, in weiten Teilen des Landes die Infrastruktur fast vollständig zerstört. Knapp die Hälfte der Bevölkerung sei aus dem Land vertrieben worden.
Nach 13 Jahren Bürgerkrieg hatte am Wochenende eine Rebellenkoalition unter Führung der islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) die Kontrolle über die Hauptstadt Damaskus und weitere wichtige Orte übernommen. Der entmachtete Präsident Baschar al-Assad flüchtete laut russischen Medienberichten nach Moskau.
Syrien sei durch die Beteiligung vieler Konfliktparteien in unterschiedlich kontrollierte Landesteile zerfallen, erklärte das Hilfsbündnis. Wegen der unklaren Sicherheitslage würden Hilfsorganisationen die Situation täglich neu bewerten, um den sicheren Zugang zu Hilfe zu gewährleisten. Neben den Folgen des Bürgerkriegs litten die Menschen im Nordwesten des Landes zudem weiter unter den Nachwirkungen des schweren Erdbebens von Februar 2023.
„Aktion Deutschland Hilft“ ist ein 2001 gegründete Bündnis, in dem rund 20 deutsche Hilfsorganisationen zusammengeschlossen sind, darunter etwa die AWO International, Care, Help oder die Malteser.