Artikel teilen:

Bündnis: 23 Krankenhäuser schließen 2024

Die Krankenhausreform soll kommen, aber der Bundesrat hat am Freitag noch ein Wörtchen mitzureden. Mit der Reform werden zahlreiche Häuser schließen. Das Bündnis Klinikrettung warnt vor den Folgen.

Im laufenden Jahr werden 23 Krankenhäuser in Deutschland dauerhaft schließen – das ist Bilanz und Prognose des Bündnisses Klinikrettung, die am Mittwoch vorgestellt wurden. Das seien nahezu 5.000 Beschäftigte und etwa 3.000 Betten weniger in der Krankenhausversorgung. Hinzu kämen zahlreiche geschlossene Abteilungen, darunter 13 Geburtshilfestationen bundesweit. Damit habe sich die Zahl der Kreißsäle in den vergangenen 30 Jahren mehr als halbiert.

Für das kommende Jahr könnte die Zahl der jährlichen Schließungen bei Umsetzung der Krankenhausreform auf 90 ansteigen. Laut einer aktuellen Umfrage unter gut 2.500 Personen rechnen etwa zwei Drittel damit, dass die Krankenhausreform sowie die damit einhergehenden Schließungen die medizinische Versorgung verschlechtern. Bei einer Umfrage im Auftrag der Deutschen Krankenhausgesellschaft sah das Ergebnis ähnlich pessimistisch aus.

Dem Bündnis zufolge werden die geschlossenen Kliniken und fehlenden Betten nicht anderweitig aufgefangen. So gingen gut drei Viertel aller Betten dauerhaft verloren. Ein Aspekt bei den Schließungen, denen vielfach Insolvenzen vorausgingen, sei eine zunehmende Privatisierung der Kliniklandschaft. Nur ein Bruchteil der Kliniken sei noch in öffentlicher Hand.