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“Brief einer Unbekannten” über eine unerfüllte Liebe

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Stefan Brand (Louis Jourdan) ist Anfang des 20. Jahrhunderts ein erfolgreicher und wohlhabender Pianist in Wien. Eines Tages erhält er den Brief einer verstorbenen Frau, deren Name ihm nichts sagt. Aus dem Schreiben erfährt er die Geschichte einer großen Leidenschaft: Schon als Mädchen schwärmt Lisa Berndle (Joan Fontaine) für den leichtlebigen Musiker, der sie jedoch nicht wahrnimmt. Als 18-Jährige trifft sie erneut auf ihn, es kommt zu einer Affäre, doch Stefan verlässt sie erneut, ohne Wissen um die Geburt eines gemeinsamen Kindes. Lisa heiratet und pflegt auch weiterhin ihre Liebe, doch dann kommt es zu einer Begegnung mit einer für sie erschütternden Erkenntnis.

Die Liebestragödie nach einer Novelle von Stefan Zweig ist der beste und für Max Ophüls typischste Film, den der gebürtige Saarbrückener im Hollywood-Exil realisieren konnte. Seine subtile Inszenierung, gut gewählte Darsteller und die sensible Kameraarbeit von Franz Planer machen aus der freien Zweig-Adaption einen poetischen, stimmungsvollen Film, der den morbiden Charme des alten Wiens beschwört und die Fragilität menschlicher Beziehungen psychologisch deutlich macht. – Sehenswert ab 16.